25.05.2010 / Schwerpunkt / Seite 3
Chronik: Unendliche Geschichte
14. November 2008: Opel beantragt als erster Autokonzern in
Deutschland Staatshilfen
27. Mai 2009: Opel-Mutterkonzern General Motors (GM) kündigt
Abspaltung seines Europageschäfts an
30. Mai 2009: GM einigt sich grundsätzlich mit dem
österreichisch-kanadischen Zulieferer Magna auf einen Verkauf
der Mehrheitsanteile von Opel. Teile des Deals sollen Staatshilfen
und Lohnverzicht der Beschäftigten sein
1. Juni 2009: GM beantragt Insolvenz
10. Juli 2009: GM beendet Insolvenzverfahren und ist mehrheitlich
in Besitz des US-Staates
3. November 2009: Zur allgemeinen Überraschung und unter dem
Protest der deutschen Betriebsräte entscheidet der
GM-Verwaltungsrat, Opel doch nicht zu verkaufen
9. Februar 2010: Opel-Chef Nick Reilly stellt seinen
»Sanierungsplan« vor, demzufolge 8369
Arbeitsplätze vernichtet werden sollen, 6907 davon in der
Produktion, 1300 in der Verwaltung und 162 in der Entwicklung. Bund
und Länder sollen 1,5 Milliarden Euro zuschießen
2. März 2010: GM gibt nach heftiger Kritik bekannt, daß
die Konzernmutter ihren Beitrag zur Opel-»Sanierung«
auf 1,9 Milliarden Euro steigert und zugleich seine Forderungen
nach Staatshilfe reduziert
27. April 2010: In einer Urabstimmung akzeptieren die
Beschäftigten von Opel Antwerpen einen Sozialplan und damit
die voraussichtliche Schließung des Werks. Zuvor hatten die
europäischen Betriebsräte stets die Aufrechterhaltung
aller Standorte als Bedingung für Verzichtsleistungen genannt.
Als Details der Vereinbarung bekannt werden, antwortet eine Woche
später Antwerpen mit einer spontanen Arbeitsniederlegung
21. Mai 2010: Reilly und Gesamtbetriebsratschef Klaus Franz
verkünden Einigung über Lohnverzicht und Investitionen
(dab)
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