18.05.2010 / Sport / Seite 16
Fußball-Randspalte
Fener im Fieber
Istanbul. Trauer, Ohnmacht, Wut: Als Trainer Christoph Daum mit
Fenerbahce Istanbul am Sonntag den Meistertitel in der Süper
Lig verspielt hatte, brach der türkische Nationalspieler Emre
mit Schwächeanfall auf dem Platz zusammen, die Fans klinkten
aus, und Daum mußte unter Polizeischutz das Stadion
verlassen. Um das Stadion sowie in der Innenstadt setzte die
Polizei Wasserwerfer gegen randalierende Anhänger ein. Die
Trennung von Daum, der bei Fener eigentlich noch einen Vertrag bis
2012 hat, gilt als beschlossene Sache. Dabei hatten die Spieler und
Fans schon gefeiert, nachdem der Stadionsprecher in der
Nachspielzeit den vermeintlichen Ausgleich von Besiktas bei
Bursaspor vermeldet hatte. Fener wähnte sich für sechs
Minuten als Meister, die Fans drangen begeistert auf das Spielfeld.
Es waren Szenen, die an Schalkes Dreiminutenmeisterschaft im
Bundesliga-Finale 2001 erinnerten. Doch Bursaspor zog im Fernduell
durch ein 2: 1 noch an Fenerbahce vorbei. Während Bursa seine
erste Meisterschaft feierte, stand Fener nach dem 1: 1 gegen
Trabzonspor wie schon zehn Tage zuvor im Pokal-Endspiel mit leeren
Händen da. Danach wurde das Stadion verwüstet. Der Klub
beziffert den Schaden auf zehn Millionen Euro. (sid/jW)
Mit »Club«
Augsburg. Der 1. FC Nürnberg bleibt in der Bundesliga. Der
neunmalige deutsche Meister gewann nach dem 1: 0-Sieg im Hinspiel
am Sonntag auch das Rückspiel beim Zweitliga-Dritten FC
Augsburg souverän mit 2: 0. Die Tore für den
Bundesliga-16. erzielten Ilkay Gündogan und Eric Maxim
Choupo-Moting per Foulelfmeter. »Das war ein
Klassenunterschied. Und bei uns war die Geilheit auf die Bundesliga
größer«, bilanzierte anschließend der
Nürnberger Dominik Maroh treffend. (sid/jW)
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