11.05.2010 / Inland / Seite 4
RBB erwägt Programmkürzung
Berlin. Der ARD-Sender Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) rechnet
mit gravierenden Einnahmeverlusten von bis zu 15 Prozent in den
kommenden zehn Jahren. Eine Arbeitsgruppe habe in den vergangenen
Monaten drei »Sparszenarien« entwickelt, sagte
Unternehmenssprecher Ralph Kotsch am Montag in Berlin auf
ddp-Anfrage.
In der drastischsten Variante werde an die Halbierung der
Radioprogramme gedacht, von sechs auf drei. Auch das RBB-Fernsehen
müsse möglicherweise Einsparungen hinnehmen, sagte
Kotsch. So würden im schlimmsten Fall die Nachrichtensendungen
»Abendschau« und »Brandenburg Aktuell« zu
einer Sendung zusammengelegt. Die »harmloseste«
Variante sehe unter anderem eine Reduzierung der Eigenproduktionen
im Abendprogramm um die Hälfte vor, so Kotsch. Im Detail
sollen die einzelnen Varianten am 18. Juni dem Personalrat, am 23.
Juni der Belegschaft und am 24. Juni dem Rundfunkrat vorgelegt
werden. Derzeit hat der RBB laut Kotsch rund 1500 festangestellte
Mitarbeiter. Die Märkische Oderzeitung hatte am Wochenende
berichtet, daß im RBB-Fernsehen nur noch von 18.00 bis 20.00
Uhr ein eigenes, informationsorientiertes Programm gesendet werden
solle. (ddp/jW)
https://www.jungewelt.de/artikel/144223.rbb-erwägt-programmkürzung.html