08.05.2010 / Kapital & Arbeit / Seite 9
Dioxinverdacht bei Lidl-Bioeiern
Frankfurt/Main. Wegen des Verdachts auf dioxinbelastetes
Hühnerfutter an deutschen Geflügelhöfen hat Lidl
bundesweit seine Bioeier aus dem Sortiment genommen. Damit
reagierte der Discounter eigenen Angaben zufolge auf die
Information, daß mehrere Legebetriebe mit dioxinhaltigem
Futtermittel beliefert worden seien.
Die Behörden in den vom Dioxinverdacht betroffenen
Bundesländern prüfen unterdessen Futtermittel und Eier
von Biogeflügelhöfen. Bei zwei von 13 Futtermittelproben
in Niedersachen sei ein erhöhter Dioxinwert festgestellt
worden, sagte eine Sprecherin des niedersächsischen Landesamts
für Verbraucherschutz in Oldenburg am Freitag. Zudem sei bei
Eierproben von zwölf Geflügelhöfen in zwei
Fällen die Dioxinbelastung zu hoch gewesen.
Auch in Nordrhein-Westfalen werden entsprechende Prüfungen an
Biobetrieben durchgeführt. Die endgültigen Ergebnisse der
Untersuchungen würden für nächste Woche erwartet,
sagte eine Sprecherin des Verbraucherschutzamtes von
Nordrhein-Westfalen. Die Behörde habe bereits Mitte der Woche
eine Schnellwarnung herausgegeben.
Grund für die Futterverschmutzung ist laut einem Bericht der
Zeitung Westfalen Blatt (Freitagausgabe) dioxinbelasteter Mais aus
der Ukraine. Der Mais sei zwischen Dezember 2009 und Februar 2010
an einen niederländischen Futtermittelhersteller geliefert
worden, der die Ware europaweit verkaufte.
(apn/jW)
https://www.jungewelt.de/artikel/144137.dioxinverdacht-bei-lidl-bioeiern.html