29.04.2010 / Kapital & Arbeit / Seite 9
Großrazzia gegen Steuerbetrüger
Frankfurt/Main. Mehr als 230 Geschäftsräume und Wohnungen
sind bundesweit am Mittwoch bei Ermittlungen wegen des Verdachts
der Steuerhinterziehung durchsucht worden. Die Aktion habe sich
gegen Verantwortliche von etwa 50 Unternehmen und rund 150
Beschuldigte gerichtet, denen vorgeworfen werde, Umsatzsteuer beim
Handel von Emissionsrechten hinterzogen zu haben, teilte die
Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Main am Mittwoch mit.
Gegenstand der Ermittlungen sind laut Staatsanwaltschaft die sich
seit Frühjahr 2009 häufenden Fälle von
Umsatzsteuerhinterziehung im Zusammenhang mit dem Handel von
Emissionsrechten für Treibhausgase. Es bestehe der Verdacht,
daß die Rechte über deutsche Gesellschaften von
ausländischen Unternehmern bezogen und zum Zweck der
Steuerhinterziehung über eine Kette zwischengeschalteter
Gesellschaften weiterveräußert worden seien, hieß
es. Bei dem Weiterverkauf sollen regelmäßig weder
Umsatzsteuererklärungen abgegeben noch die geschuldete
Umsatzsteuer abgeführt worden sein.
An dem bundesweiten Einsatz waren den Angaben zufolge mehr als 1000
Beamte der Steuerfahndung, des Bundeskriminalamtes sowie
verschiedener Polizeibehörden unter Leitung der
Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt beteiligt. Bei der Aktion soll
Presseberichten zufolge auch die Zentrale der Deutschen Bank
durchsucht worden sein.
(ddp/jW)
https://www.jungewelt.de/artikel/143671.großrazzia-gegen-steuerbetrüger.html