10.04.2010 / Geschichte / Seite 15
Anno ... 15. Woche
1525, 17. April: Der Heerführer des Schwäbischen Bundes,
Georg Truchseß von Waldburg-Zeil, schließt mit einem
Teil der aufständischen Bauern den »Vertrag von
Weingarten«. Die Übereinkunft soll die Not der
Landbevölkerung lindern, dient dem Feudalherren aber lediglich
als Taktik, um während der Verhandlungen den
zahlenmäßigen Vorteil des revolutionären Haufens
auszugleichen.
1895, 17. April: Der Friedensvertrag von Shimonoseki beendet den
japanisch-chinesischen Krieg. Zuvor war die chinesische Flotte
Anfang Februar von der japanischen vernichtet worden. Die
chinesischen Landtruppen kapitulierten einen Monat später in
der Mandschurei, die japanischen Soldaten marschierten auf Peking.
Der Friedensvertrag gilt als der demütigendste für China.
Das Land muß eine hohe Entschädigung an Japan zahlen,
seine Häfen für japanische Schiffe öffnen, seine
Herrschaft über Korea aufgeben, Taiwan und andere Inseln
werden der Siegermacht einverleibt. Das geschwächte China wird
zur Beute imperialistischer Mächte, die Kolonien als
Stützpunkte einrichten.
1920, 14. April: Der 4. Parteitag der KPD (illegal) in Berlin
beschließt in Auswertung der Erfahrungen mit dem Kapp-Putsch
die Orientierung auf den Kampf um die Bildung von
»Arbeiterregierungen« und die Beteiligung der KPD an
den Reichstagswahlen.
1945, 13. April: In der nahe der Stadt Gardelegen gelegenen
Isenschnibber Feldscheune ermorden KZ-Wachmannschaften,
Luftwaffensoldaten, Angehörige des Reichsarbeitsdienstes und
KZ-Kapos 1016 KZ-Häftlinge. Viele von ihnen hatten sich auf
von der SS geleiteten »Todesmärschen« aus anderen
KZ bis zur Scheune geschleppt. Diese wird verriegelt, dann
schießen die Nazischergen in das Gebäude,
schließlich legen sie Feuer.
1955, 18.–24. April: Im indonesischen Bandung treffen sich
Abgesandte aus 23 asiatischen und sechs afrikanischen Staaten, die
zusammen mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung stellen.
Sie sind von den Regierungschefs Gamal Abdel Nasser aus
Ägypten, Jawaharlal Nehru aus Indien und Josip Broz Tito aus
Jugoslawien eingeladen worden. Die Versammlung wendet sich gegen
imperialistische Einmischungen in die Angelegenheiten
souveräner Nationalstaaten und fordert alle Länder zur
Abrüstung und Friedenssicherung auf.
1980, 18. April: Der neue Premierminister Robert Mugabe und sein
Innenminister Joshua Nkomo proklamieren die Unabhängigkeit
Simbabwes, der vormaligen englischen Kolonie Rhodesien. Das
Lancester-House-Abkommen vom Dezember 1979 in London vereinbarte
zwischen dem Königreich und der Befreiungsbewegung Zimbabwe
African National Union (ZANU) eine Verfassung und baldige Wahlen.
Die von Mugabe angestrebte Enteignung konnte die
Großgrundbesitzer wenig begeistert. Nach den Wahlen im
Februar 1980 gewinnt die ZANU die Mehrheit im Parlament.
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