30.03.2010 / Inland / Seite 4
Grüne kündigen Widerstand an
Berlin. Bündnis 90/Die Grünen wollen sich gegen die von
der CDU/CSU-FDP-Koalition angestrebte Laufzeitverlängerung von
Atomkraftwerken wehren. Der Fraktionsvorsitzende im Bundestag,
Jürgen Trittin, kündigte am Montag im ARD-Morgenmagazin
an, daß Landesregierungen mit Beteiligung der Grünen ein
entsprechendes Gesetz in der Länderkammer blockieren wollen.
Spannend sei daher auch der Ausgang der Landtagswahl in
Nordrhein-Westfalen am 9.Mai, betonte Trittin: »Schaffen wir
es, dort Schwarz-Gelb zu verhindern, dann wird das sehr schwierig
mit den Plänen«.
Die Frage der Laufzeitverlängerung werde auch bei
künftigen Landtagswahlen wie beispielsweise im kommenden Jahr
in Baden-Württemberg eine wichtige Rolle spielen, betonte
Trittin. Es handele sich um eine generelle Auseinandersetzung
darüber, ob es in Deutschland Mehrheiten für ein solch
riskantes Unternehmen gebe. Die Bundesrepublik exportiere schon
heute einen Großteil des erzeugten Stroms, sagte Trittin.
Alte Kraftwerke wie Biblis, Brunsbüttel und Neckarwestheim
hätten »jedes für sich 400 Störfälle auf
dem Buckel«. Eine Laufzeitverlängerung sei daher
unverantwortlich.
Die Grünen rufen auch zu Demonstrationen auf, die AKW-Gegner
für den 24. April angekündigt haben. Am 26.April 1986 war
es im ukrainischen Kernkraftwerk Tschernobyl zum Super-GAU
gekommen. (ddp/jW)
https://www.jungewelt.de/artikel/142100.grüne-kündigen-widerstand-an.html