13.03.2010 / Feuilleton / Seite 12
Hundert für die Eule
Im südfranzösischen Cannes wurde im Februar bei einer
Auktion ein Gemälde von Caspar David Friedrich angeboten.
Für 100 Euro. Es zeigt eine Eule, die vor einem bewölkten
Nachthimmel auf einem Baum hockt. Im Gegensatz zum Auktionshaus
waren sich einige Bieter über die Herkunft im klaren, sagte
der Kunsthändler Bertrand Talabardon, der das kleine
Gemälde für 350000 Euro ersteigerte, am Donnerstag abend.
»Die Auktionatoren werden häufig als die einzigen
Akteure auf dem Kunstmarkt beschrieben. Hier sieht man, daß
die Kompetenzen nicht einseitig verteilt sind.« Das Bild
stammt aus einem Nachlaß. Die Erben, denen es bis zur Auktion
gehörte, haben nach Angaben der Website Artclair.com
Rechtsmittel gegen der Verkauf eingelegt, weil sich mit der
romantischen Eule deutlich mehr als 350000 Euro erzielen
ließen. (AFP/jW)
https://www.jungewelt.de/artikel/140982.hundert-für-die-eule.html