09.03.2010 / Feuilleton / Seite 13
Hollywoods Oscarverleihung
Bei der 82. Oscar-Verleihung konnte der Irak-Thriller
»Tödliches Kommando – The Hurt Locker« sechs
seiner neun Nominierungen in Trophäen umwandeln, darunter
für den besten Film und die Regie. Kathryn Bigelow wurde damit
in der Nacht zum Montag die erste Frau, die je einen Regie-Oscar
gewonnen hat. Der ebenfalls neunfach nominierte 3D-Film
»Avatar – Aufbruch nach Pandor« ihres Exmanns
James Cameron mußte sich mit drei Academy Awards
begnügen. Das bislang höchste Einspielergebnis der
Kinogeschichte von 1,8 Milliarden Euro hat ihm kaum genützt.
Die Pixar-Produktion »Oben« wurde bester
Animationsfilm.
Nach vier erfolglosen Nominierungen durfte Jeff Bridges (»The
Big Lebowski«) für die Hauptrolle als gealterter
Countrysänger in dem Drama »Crazy Heart« seinen
ersten Oscar entgegennehmen. Komödienspezialistin Sandra
Bullock vergoldete ihren Wechsel ins ernste Fach mit dem Oscar als
beste Hauptdarstellerin für ihre Rolle in dem Sozialdrama
»Blind Side – Die große Chance«. Bullock
hatte erst am Samstag den Anti-Preis Goldene Himbeere als
schlechteste Schauspielerin für die Komödie
»Verrückt nach Steve« entgegengenommen.
US-Comedian Mo’Nique war als prügelnde Mutter in
»Precious – Das Leben ist kostbar« in der
Nebendarsteller-Sparte erfolgreich, und Christoph Waltz krönte
den in Cannes begonnenen Siegeszug mit dem Oscar für den
besten Nebendarsteller in seiner Rolle als SS-Oberst in
»Ingloriuous Basterds«. Weniger Glück hatte sein
österreichischer Landsmann Michael Haneke. »Das
Weiße Band« unterlag dem Überraschungssieger
»El Secreto de Sus Ojos« aus Argentinien. Hanekes
ebenfalls nominierter Kameramann Christian Berger mußte sich
dem »Avatar«-Kollegen Mauro Fiore geschlagen geben.
(ddp/jW)
https://www.jungewelt.de/artikel/140714.hollywoods-oscarverleihung.html