Zugegeben, auf dieser Seite berichten wir zuweilen sehr detailliert
über unsere Aktivitäten. Bei dem ein oder anderen uns
ansonsten durchaus wohlgesonnenen Leser kommt das dann schon mal
als Eigenlob an. Die mittlerweile 53 Unterstützerkollektive,
die u.a. 150 Plakate, 2020 Abo-Postkarten und 1540
Kampagnen-Aufkleber zwecks Verbreitung bestellten, haben unsere
Berichte jedenfalls als Anregung zu eigenen Anstrengungen
verstanden. Nichts anderes war beabsichtigt. Heute überlassen
wir das Loblied auf die
junge Welt dem Rheinischen Merkur
(4. März 2010): »Die linksideologische
Propagandaplattform« beschwöre »die
Solidarisierung mit allen Ausgebeuteten und Unterdrückten
dieser Erde« ist in einem überraschend
ausführlichen Beitrag über die Buchmesse in Havanna mit
dem netten Titel »Viele Kapitel, wenig Kapital« zu
lesen. Erfahren hat das der Autor von unseren Mitarbeitern am
jW-Stand vor Ort, die »kühn ... Neugierige wissen
(ließen), daß man, … zur Verbreitung …
fortschrittlichen Gedankengutes und eines anderen Deutschlandbildes
beitragen wolle«. Nicht ganz falsch, dafür um so mehr
das Kuba-Bild, das dann anschließend in möglichst
düsteren Farben gemalt wird: Verdunkelte
Straßenzüge, unverschämte Hotelpreise, fehlendes
Toilettenpapier, in einen Alltagskokon aus Musik und
Mixgetränken eingesponnene Kubaner, eine Million Polizisten
auf zwei Millionen Habaneros, ideologieverschuldet-marode
Bausubstanz, ein Castro, der einst dem armen Kennedy an den Rand
des Wahnsinns trieb, schließlich gar Mangel an Sammlern
bibliophiler Raritäten, nur preisgünstige Bücher
seien im Angebot. Im weiteren wird zwar historisch einiges
erklärt, aber kein Wort über die Blockade verloren. Wir
empfehlen dem Merkur-Autor als Nachhilfe in Sachen objektive
Berichterstattung die Lektüre der heutigen jW-Beilage.
Mit Lügen und Halbwahrheiten beschäftigten sich auch zwei
Veranstaltungen in der
jW-Ladengalerie. Beide Male mußten
wegen Überfüllung des Raumes Interessierte abgewiesen
werden. Am 26.Februar halfen wir mit, die Demagogie der
Verantwortlichen von Heinrich-Böll- und
Rosa-Luxemburg-Stiftung zu entlarven. Der neuen deutschen
Staatsräson zum Kriegführen verpflichtet, hatten sie den
jüdischen Kritiker der Politik Israels, Norman G. Finkelstein,
ausgeladen. Moshe Zuckermann rundete mit seinem Beitrag in der jW
vom 3. März die Einordnung dieses Vorgangs ab. Am Donnerstag
dann stellten sich ehemals leitende Vertreter des DDR-Ministeriums
für Staatssicherheit im Rahmen einer Buchvorstellung sehr
souverän einem durchaus differenziertem Diskussionspublikum.
Darunter eine neue Stammgast-Klientel: Vera Lengsfeld und Gefolge.
Ihr immerhin zweiter Besuch der
jW-Ladengalerie scheint
Früchte zu tragen: Mittlerweile wird nicht mehr am Mythos
Röntgenstrahleneinsatz gegen Inhaftierte festgehalten. Mehr
noch: Plötzlich will man die Falschbehauptung nie verbreitet
haben. Schnell konnte nachgewiesen werden, daß diese
Horrorlüge nach wie vor in einschlägigen Gruselkabinetten
zum Repertoire gehört. Die journalistischen Kopflanger des Dr.
Knabe waren übrigens auch vor Ort. Aus einem ausgewogenen und
nachdenklichen Disput machten sie getreu Klassenauftrag »Die
Märchenstunde der Stasi-Bosse« (Berliner Kurier,
5.März 2010).
Mehr denn je lügen sie wie gedruckt. Mehr denn je besteht
Bedarf an Aufklärung. Helfen Sie mit, diese möglichst
vielen Menschen zugänglich zu machen! jW-Aktionspakete und
Probeabo-Listen sind genügend vorhanden.
Übrigens: Ein bißchen Lob kann dieser Zeitung
gewiß nicht schaden, von wem auch immer.
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