Schwerpunktthema des neuen Heftes der Zweimonatszeitschrift
Marxistische Blätter ist die Entwicklung der EU. Beate
Landefeld (Europäisiert sich die Bourgeoisie?) charakterisiert
die EU u. a. als Feld von Kooperation und Konkurrenz:
»Deutsche wie französische Bourgeoisie können
weltpolitisches Gewicht nur (wieder-)erlangen, wenn sie an einem
Strang ziehen. Das schließt Rivalität um die
Führungsrolle nicht aus.« Andreas Wehr (Nur Anlaß
für Freude in Brüssel und Berlin?) bilanziert den Ausgang
des Ringens um den Lissabonvertrag: »Der offen vorgetragene
Anspruch Deutschlands, seine gewachsene Macht auch auf
europäischer Ebene voll zur Geltung zu bringen, hat
Mitgliedsländer verschreckt (...). Die in den Referenden
ausgesprochenen Ablehnungen des Verfassungsvertrags
hinterließen tiefe Spuren im Bewußtsein der
Niederländer, Franzosen und Iren.«
In vier kurzen Texten erläutern Leo Mayer (Weiter so?),
Diether Dehm/Gregor Schirmer (Linker Umgang mit dem Vertrag von
Lissabon), Renate Münder (Zum Charakter der EU und wie
führen wir den Kampf gegen sie) und Patrik Köbele
(Reform, Revolution – die EU, die EL und die DKP) linke
Strategien in der Auseinandersetzung mit der EU. Sehr informativ
faßt Georg Polikeit (Die EU nach dem Lissabonvertrag) die
Diskussionen unter Linken dazu zusammen.
Außerdem: Ein Referat von Conrad Schuhler (Wie
friedensfähig ist der Kapitalismus?) sowie ein Text von
Heinz-Jürgen Krug (EDS-Streik – Rückblick und
Ausblick – Softwareingenieure als Barrikadenbauer).
Einleitend erinnert die Redaktion an den verstorbenen marxistischen
Ökonomen Jörg Huffschmid und druckt einen Text von
ihm zur Theorie des staatsmonopolistischen Kapitalismus aus dem
Jahr 1995 ab.
Marxistische Blätter, Heft 1/10, 112 Seiten, 8,50 Euro.
Bezug: Neue Impulse Verlag, Hoffnungstr. 18, 45127 Essen, Tel.:
0201/2486482, Fax: 0201/2486484, E-Mail:
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