12.02.2010 / Feuilleton / Seite 13
Wieland Förster 80
Als der Bildhauer und Autor Wieland Förster mit 23 in seiner
Geburtsstadt Dresden anfing, Kunst zu studieren, hatte er vier
Jahre in Bautzen gesessen (1946–50, wegen Waffenbesitzes).
Mit 30 war er Meisterschüler bei Fritz Cremer in Berlin, wohin
er auch zog. Seit 1961 ist Förster freischaffend.
1968–1973 hatte er größere Probleme mit
Kulturfunktionären. Er hielt sich in dieser Zeit viel auf
Rügen auf. 1974 wurde er Mitglied der Akademie der Künste
Berlin, 1978 deren Vizepräsident. 1987 stammten
Bühnenbild und Kostüme der
»Fatzer«-Inszenierung am BE von ihm. Das Wendejahr 1990
verbrachte er zum großen Teil in einer Klinik. Eine seiner
bekanntesten Skulpturen steht heute in seiner Geburtsstadt vor dem
Sächsischen Landtag: »Nike 89, Sieg mit gebrochenen
Flügeln«. 2001 fertigte er für den Bundestag eine
Porträtbüste an, im Auftrag des Kunstbeirats, der
begründete: »Von Wilhelm Lehmbruck, Henry Moore und
Marino Marini beeinflußt, setzte (Förster) die
bedeutende figürliche Bildhauertradition Berlins fort. Sie ist
mit so bekannten Namen wie Käthe Kollwitz, Gustav Seitz, Fritz
Cremer und Werner Stötzer verbunden. Ihre künstlerische
Sprache erweiterte Förster jedoch um eine sehr eigene,
manieristische Spielart.« Heute wird Förster 80.
(jW)
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