Kämpfen statt verzichten
Im Oktober vergangenen Jahres kamen die in der Initiative zur
Vernetzung der Gewerkschaftslinken zusammengeschlossenen Aktivisten
zu ihrem elften bundesweiten Kongreß in Stuttgart zusammen.
Die dort gehaltenen Referate können nun in einem Reader
nachgelesen werden. Christa Hourani beschäftigt sich darin mit
dem Selbstverständnis der Gewerkschaftslinken vor dem
Hintergrund der Krise. Bernd Riexinger befaßt sich mit dem
Streik der Erzieherinnen, Werner Sauerborn mit dem politischen
Streikrecht, Matthias Fritz mit aktuellen betrieblichen
Auseinandersetzungen und Daniel Behruzi mit der Frage der
Arbeitszeitverkürzung. In der auf dem Treffen verabschiedeten
Abschlußerklärung sind zudem die zentralen Ergebnisse
der Diskussionen und die Positionen der Initiative
festgehalten.
(jW)
Gewerkschaftspolitik in der Krise – Kämpfen statt
verzichten. Reader zum 11. bundesweiten Kongreß der
Initiative zur Vernetzung der Gewerkschaftslinken im Oktober 2009
in Stuttgart
www.labournet.de/GewLinke/vers/index.html
Staat und Krise
Unterschiedliche Fragen staatlichen Handelns vor dem Hintergrund
der globalen Krise werden in der aktuellen Ausgabe der Schweizer
Zeitschrift Widerspruch diskutiert. Dabei geht es sowohl um die
Versuche, das Finanzmarktsystem zu stabilisieren, als auch um
Alternativen der Krisenbewältigung und gegenhegemoniale
Strategien. Das Agieren der Gewerkschaften in der Schweiz und
international ist dabei Gegenstand mehrerer Beiträge. Therese
Wütherich berichtet beispielsweise vom Frauenkongreß des
Schweizerischen Gewerkschaftsbundes (SGB), bei dem die Forderung
nach Arbeitszeitverkürzung eine zentrale Rolle spielte. Dies
sei »ein nützliches Instrument, um die gesellschaftliche
Arbeit, die bezahlte wie die unbezahlte, besser zwischen Frauen und
Männern zu verteilen«. Als Beispiel nannte Christiane
Marty, eine der Referentinnen und Mitglied des Wissenschaftsrates
von ATTAC Frankreich, die dort erfolgte gesetzliche Einführung
der 35-Stunden-Woche, die vor allem von Frauen als Errungenschaft
gesehen werde. Allerdings sei die Arbeitszeitverkürzung mit
einer Zunahme von Streß und Überstunden einhergegangen,
weshalb solche Maßnahmen unbedingt mit der Schaffung effektiv
zusätzlicher Arbeitsplätze einhergehen
müßten.
(jW)
Widerspruch 57, Staat und Krise. 208 Seiten, 16 Euro.
Bestellung: Postfach CH-8031 Zürich oder www.widerspruch.ch