21.01.2010 / Schwerpunkt / Seite 3
Reaktionen: Blockade von Neonazis in Dresden ist Pflicht
»Es ist unerträglich, daß die deutsche Polizei
ausgerechnet gegen diejenigen vorgeht, die zu Protesten gegen den
größten Naziaufmarsch der Bundesrepublik am 13. Februar
in Dresden aufrufen. Auch ich unterstütze die geplanten
Proteste. Genauso wie viele alte Antifaschistinnen und
Antifaschisten, die sich in Dresden – übrigens komme was
wolle – an den Massenblockaden beteiligen werden.
Die Verantwortlichen für die Razzien samt ihrer Polizei
sollten vor Scham im Boden versinken. Sie haben heute ein
Bündnis von Nazigegnern kriminalisiert, das von Autonomen
Antifas über Gewerkschaften bis hin zur SPD reicht. Laßt
mich deutlich sagen: Die Nazis werden wissen, was sie an ihrer
Polizei haben.
Sie sollten sich jedoch gewiß sein: Aller Repression und
allen Kriminalisierungsversuchen seitens Justiz, Polizei und
Politik zum Trotz, werden wir überall dort auf der
Straße stehen und sitzen, wo Neofaschisten aufmarschieren
wollen. Die Blockade von Naziaufmärschen ist nicht nur unser
Recht, sondern unsere Pflicht!«
Heinrich Fink, Vorsitzender der Vereinigung der Verfolgten des
Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten
(VVN-BdA)
»Die Durchsuchungs- und Beschlagnahme-Aktionen sind geeignet,
dem geplanten Naziaufmarsch in Dresden Tor und Tür zu
öffnen. Die zugrunde liegende Gerichtsentscheidung darf keinen
Bestand behalten. Die beschlagnahmten Computer und Gegenstände
sind umgehend herauszugeben, insbesondere die Aufrufe und Plakate,
damit diese den Protest gegen den Naziaufmarsch verbreitern
helfen.«
Hans-Christian Ströbele (MdB, Bündnis 90/Die Grünen)
https://www.jungewelt.de/artikel/138173.reaktionen-blockade-von-neonazis-in-dresden-ist-pflicht.html