05.01.2010 / Feuilleton / Seite 13
Angekommen
Nach dem Umzug von Frankfurt am Main nach Berlin hat der Suhrkamp
Verlag am Montag seine Arbeit im neuen Domizil in der Pappelallee
im Stadtteil Prenzlauer Berg aufgenommen. Der Umzug habe
»sehr gut geklappt«, sagte Verlagssprecherin Tanja
Postpischil. Zwar stehe noch »die eine oder andere Kiste im
Raum«, der Verlag sei jedoch voll arbeitsfähig. Zwei
Drittel der 160 Mitarbeiter aus Frankfurt seien mit nach Berlin
gegangen. Dazu kämen neue Beschäftigte, die zum Teil
ihren Job schon angetreten hätten, zum Teil noch eingestellt
würden. Genauere Zahlen wollte die Sprecherin dazu nicht
nennen. Die ersten Veröffentlichungen aus der Haupstadt werden
zum Beispiel die Titel des Jubiläumsprogramms zum
60jährigen Bestehen des Verlags sein.
Verlegerin Ulla Unseld-Berkéwicz hatte in Interviews
erklärt, sie wünsche sich durch den Umzug eine
»Synthese von alter und neuer Suhrkamp-Kultur«. Berlin
sei eine »Schnittstelle von Ost und West, eine bessere
Operationsbasis läßt sich für den Verlag nicht
denken«. Zudem sei der ursprüngliche Sitz des Verlages
bis zur Schließung durch die Nationalsozialisten Berlin
gewesen.
In Frankfurt bleibt als Verlagsdependance die Villa Unseld im
ehemaligen Wohnhaus des langjährigen Verlegers Siegfried
Unseld. Die bedeutenden Archive von Suhrkamp und Insel Verlag
ziehen in das Deutsche Literaturarchiv in Marbach bei Stuttgart.
(ddp/jW)
https://www.jungewelt.de/artikel/137242.angekommen.html