18.12.2009 / Feminismus / Seite 15
30 Jahre Konvention für Frauenrechte
New York. Am Hauptsitz der Vereinten Nationen in New York wird
heute das 30jährige Bestehen der UN-Frauenrechtskonvention
gefeiert. Das am 18. Dezember 1979 von der UN-Vollversammlung
gebilligte Abkommen gilt international als Meilenstein auf dem Weg
zu einer rechtlichen Gleichstellung von Frauen und Männern.
Von den 186 Staaten, die das 1981 in Kraft getretene Abkommen zur
Beseitigung jeder Form von Diskriminierung der Frau (Convention on
the elimination of all forms of discrimination against women,
CEDAW) ratifiziert haben, machen 22 von ihrem Recht Gebrauch,
bestimmte Vertragsklauseln nicht anzuwenden. Dazu zählen
Algerien, Australien, die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) und
Großbritannien.
Die Programmdirektorin der in New York ansässigen
Nichtregierungsorganisation »Equality Now«, Yasmeen
Hassan, monierte aus Anlaß des Jubiläums, das Engagement
der meisten islamischen Länder für die Gleichstellung von
Frauen tendiere praktisch gegen null. Die Regierungen seien
allerdings verpflichtet, der UNO über die Lage der Frauen in
ihrem Land Bericht zu erstatten. Auf dieser Basis könnten NGOs
politische Reformen fordern. Die aus einer Präambel und 30
Artikeln bestehende Konvention definiert, was unter
Frauendiskriminierung zu verstehen ist.
Sieben Staaten – die USA, Iran, Nauru, Palau, Somalia, Sudan
und Tonga – haben die Konvention bisher nicht ratifiziert.
Nach Einschätzung der Vereinten Nationen hat CEDAW dennoch
bewirkt, daß weltweit die Rechte von Frauen umfassend
gestärkt wurden. (IPS/jW)
https://www.jungewelt.de/artikel/136475.30-jahre-konvention-für-frauenrechte.html