10.12.2009 / Inland / Seite 5
Haftunterbrechung gefordert
Berlin. Im Prozeß gegen zwei Berliner wegen versuchten Mordes
haben am Mittwoch die Familien der beiden Angeklagten das Gericht
um Haftentlassung ihrer Kinder über die Weihnachtsfeiertage
gebeten. Sie seien bereit, eine »Kaution in angemessener
Höhe« zu zahlen, sagte die Mutter des 17jährigen
Angeklagten. Sie versicherte, daß die Familien dafür
bürgen, daß beide pünktlich zu den Verhandlungen
erscheinen. Die Schüler sitzen seit sieben Monaten in
Untersuchungshaft. Ihnen wird vorgeworfen, am Abend des 1. Mai in
Berlin-Kreuzberg einen Molotowcocktail auf Polizisten geworfen zu
haben. Dabei soll ein Teil der brennenden Flüssigkeit eine
junge Frau getroffen und deren Kleidung entzündet haben. Die
Verteidigung zweifelt an der Glaubwürdigkeit der beiden
Hauptbelastungszeugen, zwei Polizeibeamten. Sie hatte im September
Strafanzeige gegen zwei junge Männer gestellt, bei denen es
sich um die tatsächlichen Molotowcocktailwerfer handeln soll.
Gegen die beiden wird ebenfalls wegen versuchten Mordes ermittelt.
Der Prozeß wird am 16.Dezember fortgesetzt. (ddp/jW)
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