03.12.2009 / Schwerpunkt / Seite 3

Kriegschronik: Immer mehr Soldaten

Die Nachrichtenagentur AFP zeichnete am Mittwoch »die Entwicklung der US-Militärpräsenz in Afghanistan vom Nebenschauplatz zum Großeinsatz« nach:

Oktober 2001: Weniger als einen Monat nach den Terroranschlägen vom 11. September marschieren US-Truppen in Afghanistan ein und stürzen die Taliban-Regierung.

Dezember 2001: Der damalige US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld beziffert die US-Soldaten in Afghanistan auf 1500 bis 2000.

Oktober 2002: Ein Jahr nach der Invasion liegt die Zahl der US-Soldaten bei etwa 10000.

März 2003: Die USA marschieren im Irak ein. In der Golfregion sind schließlich eine Viertelmillion Soldaten. Afghanistan wird zum Nebenschauplatz, die Truppenzahl bleibt auf niedrigem Niveau.

August 2003: Washington gibt einen Teil der Verantwortung für den Einsatz an die NATO ab, die ab sofort unter anderem für die Sicherheit in Kabul zuständig ist.

März 2004: Die USA intensivieren die Suche nach dem Al-Qaida-Chef Osama bin Laden in Afghanistan und erhöhen die Stärke ihrer Einheiten auf etwa 13500.

Februar 2007: In Erwartung einer Frühjahrsoffensive der Taliban kündigt das Pentagon eine Truppenverstärkung auf 27000 Soldaten an.

Juli 2008: Nach neuerlicher Verstärkung zählt die US-Armee 36000 Soldaten in Afghanistan. Die US-Regierung macht weitere Entsendungen davon abhängig, daß die Truppenzahl im Irak verringert wird.

Februar 2009: Kurz nach seinem Amtsantritt kündigt US-Präsident Barack Obama die Verlegung von 17000 weiteren amerikanischen Soldaten nach Afghanistan an.

September 2009: In Afghanistan sind 65000 US-Militärs.

Dezember 2009: Fast 70000 US-Soldaten sind im Land am Hindukusch stationiert. Obama kündigt die Entsendung von 30000 weiteren an.
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