27.11.2009 / Ausland / Seite 2

Israel: Propaganda statt Baustopp

Jerusalem. Israel hat am Mittwoch abend die Meldung verbreiten lassen, der Ausbau der Siedlungen im Westjordanland werde für zehn Monate ausgesetzt. Angeblich wolle Ministerpräsident Benjamin Netanjahu damit ein »Fenster öffnen«, um den Friedensprozeß mit den Palästinensern wieder in Gang zu bringen. Allerdings gilt der Baustopp nicht für Ostjerusalem, das Israel seit 1967 illegal besetzt hält. Von dem angeblichen Baustopp betroffen seien nur Neubauten von Privathäusern. Die Bauarbeiten an Schulen, Kindergärten und anderen öffentlichen Gebäuden sowie an bereits begonnenen Häusern würden hingegen fortgesetzt. Die Palästinenser lehnten das Angebot Netanjahus ab. Sie fordern einen allumfassenden Baustopp.

(AP/jW)
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