Der FDP-nahe Verband »Liberale Hochschulgruppen«
ruft dazu auf, geordnet die Hörsaalbank zu
drücken:
Deutschlandweit proben linke Studenten den Aufstand. Bereits im
Sommer zogen zahlreiche Studierende mit den unterschiedlichsten
Forderungen durch die Lande, ein ideologisierter Kern übt sich
nun in Protestnostalgie (…). Statt ehrlicher Konzepte steht
wieder mal nichts weniger als vom Staat garantierte
Glückseligkeit für alle im Forderungskatalog, der die
Summe aller Wünsche der Teilnehmer ist: Abschaffung der NCs,
des Bologna-Prozesses und der Exzellenzinitiative oder bessere
Betreuungsverhältnisse, mehr Masterplätze und mehr Geld.
Dafür werden momentan Deutschlandweit Pyjamapartys in
Hörsälen veranstaltet, im Aktivistenjargon
»Besetzungen«, die in Email-Betreffzeilen oft mit dem
pathetischen Kampfschrei »Uni XY brennt« verkündet
werden. (…)
»(…) Auch wenn mittlerweile an vielen
Universitäten Proseminare und Vorlesungen von
Schreihalskommandos mit unqualifizierten Ausbrüchen über
Megaphone gestört werden, bleibt die Gruppe der Aktivisten
stets verhältnismäßig klein, verglichen mit der
fleißigen, leistungsbewußten Masse«, erklärt
Johannes Knewitz, Vorsitzender des Bundesverbandes Liberaler
Hochschulgruppen, und fordert Politik und Gesellschaft auf:
»(…) Ich bitte alle darum, denen gerecht zu werden,
die verantwortungsbewußt mit dem Privileg des
Hochschulstudiums umgehen und die Schreihälse zu ignorieren,
die sich auf Kosten ihrer Kommilitonen aufspielen.«
Während dessen versuchen die Bildungsstreikaktivisten mit
grotesken Vergleichen, ihren Protest auf die internationale
Bühne zu heben, und solidarisieren sich mit
Antiglobalisierungschaoten und Kapitalismusgegnern weltweit in
einer sogenannten »Global Week of Action«. »Mit
Randalen ist beispielsweise den ihrer demokratischen Rechte
beraubten Studierenden in Belarus oder im Iran mit Sicherheit nicht
geholfen«, so Daniel George, International Officer des LHG.
(…)