17.11.2009 / Ausland / Seite 7
Australien: Entschuldigung für Kinderdeportation
Canberra. Der australische Ministerpräsident Kevin Rudd hat
sich öffentlich für die Rolle seines Landes bei der
Verschickung Zehntausender Kinder verarmter britischer Familien
nach Australien entschuldigt. Australien bereue »die
Tragödie verlorener Kindheiten«, sagte Rudd am Montag in
Canberra. Schätzungen zufolge wurden vom Anfang des 19.
Jahrhunderts bis 1967 etwa 150000 Kinder nach Australien, Kanada
und anderen früheren Kolonien gebracht. In einer britischen
Parlamentsuntersuchung von 1998 hieß es, zu den Motiven habe
neben der Entlastung des eigenen Sozialsystems auch Rassismus
gehört: Die Ausfuhr von »gutem weißen
Bestand« in britische Kolonien sei ein wünschenswertes
Politikziel gewesen.
(AP/AFP/jW)
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