Ein Unterwasserkabel zwischen Kuba, Venezuela und Jamaika
soll im ersten Quartal 2011 einsatzbereit sein, um die
technologische Unabhängigkeit Lateinamerikas voranzubringen.
Dies sei der erste Schritt zur Unabhängigkeit der Region von
Washington im Bereich der Kommunikationstechnologie, erklärte
der Vizepräsident des Telekommunikationsunternehmens Gran
Caribe S.A., Waldo Reboredo, gegenüber der kubanischen Agentur
Prensa Latina.
Das 70 Millionen Dollar teure Kabel, das ab dem kommenden Jahr
verlegt werden soll, wird den venezolanischen Hafen La Guaira nahe
Caracas und die 1552 Kilometer entfernte ostkubanische Stadt
Santiago de Cuba verbinden. Über eine Abzweigung wird auch der
Norden von Jamaika an das Kabel angeschlossen. Später
können auch Haiti, die Dominikanische Republik und die Kleinen
Antipllen von dem Projekt profitieren.
Für Kuba wird sich die Geschwindigkeit der Übertragung
von Daten, Bildern und Stimme durch das Kabel mit seiner
Kapazität von 640 Gigabyte um bis zu 3000 mal vervielfachen.
Außerdem werden die beteiligten Länder vom sozialen
Austausch profitieren. So seien ärztliche Ferndiagnosen oder
Programme im Bildungsbereich denkbar, erläuterte
Reboredo.
Auch Kubas Vizeminister für Information und Kommunikation,
Ramón Linares, freut sich auf verbesserte
Internetverbindungen, warnt aber zugleich, daß das Kabel kein
»Allheilmittel« sei: »Es wird mehr
Möglichkeiten für Breitbandverbindungen geben, die Kosten
könnten geringer sein, aber trotzdem kostet alles Geld, und
unser Land muß gesellschaftliche Verpflichtungen
erfüllen.« Man werde sich diesen Verpflichtungen nicht
entziehen, »um einen bestimmten Bereich von Privatpersonen zu
befriedigen«.
Angesprochen auf Einschränkungen der Internetnutzung in Kuba
antwortete Linares, in Kuba gebe es keine Restriktionen, »die
nicht technischer Natur sind oder sich aus Fragen der Sicherheit
logisch ergeben«. Jeder wissen von den Gefahren, die sich aus
dem Mißbrauch des Internets ergeben, so das Problem der
»Cybersicherheit« oder der Verbreitung von
Pornographie.(PL/AFP/jW)