06.11.2009 / Inland / Seite 4
Ohnesorg-Schütze vor Amtsgericht
Berlin. Der ehemalige Westberliner Polizeibeamte und MfS-Agent
Karl-Heinz Kurras muß sich ab 13. November vor dem
Amtsgericht Berlin-Tiergarten wegen illegalen Waffenbesitzes
verantworten. Wie eine Gerichtssprecherin mitteilte, wurde bei
einer Durchsuchung am 12. Juni in der Spandauer Wohnung des
81jährigen ein geladener Revolver gefunden, für den
Kurras keine behördliche Erlaubnis besaß. Die Polizisten
entdeckten zudem 165 weitere Patronen und einen sogenannten
Totschläger. Bei unerlaubtem Waffenbesitz drohen Geldstrafen
oder Freiheitsstrafen von bis zu fünf Jahren. Kurras hatte von
1955 bis 1967 für das DDR-Ministerium für
Staatssicherheit (MfS) die Westberliner Polizei ausspioniert.
Nachdem er am 2. Juni 1967 bei einer Demonstration gegen den
persischen Schah den Studenten Benno Ohnesorg erschossen hatte, war
er »abgeschaltet« worden. (ddp/jW)
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