04.11.2009 / Sport / Seite 16
Fußball-Randspalte
Politik oder Prinzip
Rostock. Hansa Rostock hat am Montag abend das Zweitligaderby gegen
den FC St. Pauli 0:2 verloren. Es gab englischsprachige
Transparente im Gästeblock der Hamburger: »Follow your
leader – do it like Rieger«. Ein besonders langes
Transparent der Gastgeber war in eher gröberem Deutsch
verfaßt, aber auch sehr gut: »Scheiß auf Politik
– Wir hassen euch aus Prinzip«. Nach einem sehenswerten
Freistoßtor zum 1:0 durch Matthias Lehmann (77.) wurde
Feuerwerk gezündet, woraufhin Schiedsrichter Thorsten
Kinhöfer (Herne) das Spiel für einige Minuten unterbrach.
In der 84. Minute traf U-21-Nationalspieler Deniz Naki zum
2:0-Entstand, deutete in Richtung der Rostocker Fans das
Abschneiden des Halses an. Kurz darauf rammte er eine St.
Pauli-Flagge in den Rasen als wäre er der erste Mensch auf dem
Mond. »Wenn ich so einen Schnösel sehe, der kaum vier
Spiele gemacht hat und dann so ein Verhalten an den Tag legt, dann
…« – Hansa-Trainer Andreas Zachhuber beendete
den Satz lieber nicht. (sid/jW)
Peter, der Polizist
Duisburg. Beim Zweitligisten MSV Duisburg hat sich vier Tage nach
der Entlassung des Trainers Peter Neururer der Nachfolger
vorgestellt. »Einer muß das Sagen haben. Und das bin
ich«, sagte der 51jährige Kroate Milan Sasic. Der
Aufsichtsratvorsitzende und »starke Mann« Walter
Hellmich zeigte sich mit der Verpflichtung zufrieden: »Er ist
nach Norbert Meier und Rudi Bommer unser dritter
Wunschtrainer.« Damit sparte Hellmich den
Sasic-Vorgänger aus. Dieser Peter Neururer war am Dienstag
aber ein größeres Thema in der Tageszeitung Luxemburger
Wort. Er wurde im Mai von der luxemburgischen Polizei angehalten,
mit 153 statt der erlaubten 90 Stundenkilometer. Auf dem
Beifahrersitz lagen eine geladene Schreckschußpistole und ein
Blaulicht. (sid/jW)
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