28.10.2009 / Kapital & Arbeit / Seite 9
ZDF: Verdacht der Untreue bei HSH
Mainz. Bei den Ermittlungen der Hamburger Staatsanwaltschaft gegen
HSH-Nordbank-Vorstände hat sich der Anfangsverdacht der
Untreue »weiter bekräftigen lassen«. Dies
bestätigte der Sprecher der Staatsanwaltschaft, Wilhelm
Möllers, dem ZDF-Magazin »Frontal 21«, wie der
Sender am Dienstag mitteilte. Die Behörde ermittelt gegen
sechs aktuelle und zwei ehemalige Vorstandsmitglieder.
Die Ermittlungen gingen über den Untreuevorwurf hinaus, sagte
Möllers: »Man muß hier auch immer prüfen, ob
nicht möglicherweise Bilanzfälschung, also unrichtige
Darstellungen im Sinne des Handelsgesetzbuches, vorliegen.«
Die Untersuchungen richteten sich auch gegen Vorstandschef Dirk
Jens Nonnenmacher. Die Ermittler hätten Hinweise darauf,
daß bei der HSH Nordbank »ein problematisches
Risikomanagement vorlag und besonders fragwürdige, höchst
verlustreiche Bankgeschäfte getätigt worden sein
könnten«, sagte Möllers.
Zeitgleich prüft die EU-Kommission, ob bei der staatlichen
Rettungsaktion für die HSH Nordbank gegen Beihilfevorschriften
verstoßen wurde. So sei die finanzielle Situation der
Landesbank möglicherweise nicht korrekt gegenüber der
Kommission dargestellt worden, kritisiert EU-Wettbewerbskommissarin
Neelie Kroes.
(ddp/jW)
https://www.jungewelt.de/artikel/133743.zdf-verdacht-der-untreue-bei-hsh.html