26.09.2009 / Geschichte / Seite 15
Anno ... 40. Woche
1864, 28. September/1. November: Gründung der Internationalen
Arbeiterassoziation (IAA, später I. Internationale genannt) in
London. Seit dem 23.7.1863 bereitete das Londoner Trades Council
das Treffen vor – unter ihnen Karl Marx. Die 2000 Mitglieder
der Gründungsversammlung stimmen für ein zentrales
Komitee aus Arbeitern verschiedener Länder mit Sitz in der
britischen Hauptstadt, das von Subkomitees in anderen
europäischen Hauptstädten unterstützt werden sollte.
Internationale Kongresse zur Klärung der Arbeiterinteressen
werden geplant. Unter Marx’ Leitung entwickelt sich die IAA
zur ersten revolutionären Massenorganisation der
Arbeiterklasse.
1884, Anfang Oktober: Friedrich Engels’ Schrift »Der
Ursprung der Familie, des Privateigentums und des Staates«
erscheint wegen der im Deutschen Kaiserreich geltenden
Sozialistengesetze in Zürich. Bei der Durchsicht des
Nachlasses des im März 1883 verstorbenen Karl Marx fand Engels
ein Konspekt zum Buch »Ancient Society« vom
US-amerikanischen Ethnologen Lewis H. Morgan. Marx’ Vorarbeit
diente Engels für seine zusätzlichen materialistischen
Untersuchungen der menschlichen Frühgeschichte.
1909, 4. Oktober–13. November: 10000 Mansfelder Bergarbeiter
streiken zur Verteidigung des Koalitions- und Streikrechts gegen
Maßregelungen und Kündigungen von gewerkschaftlichen
Vertrauensleuten. Der Protest muß nach sechswöchigem
Kampf und Einsatz von Infantrieeinheiten abgebrochen werden.
1949, 1. Oktober: Vor 300000 Menschen proklamiert Mao Tse-tung die
Volksrepublik China. Der Sieg der Volksbefreiungsarmee und die
Revolution der chinesischen Bevölkerung beendet eine über
100jährige Ausbeutung und Unterjochung durch imperialistische
Staaten.
1954, 3. Oktober: Nach dem Scheitern des Vertrags zur
Europäischen Verteidigungsgemeinschaft (EVG) am 30.8. an der
französischen Nationalversammlung stand die bereits seit
Anfang der 50er Jahre geplante Wiederbewaffnung Westdeutschlands
vor dem Scheitern. Um dies zu verhindern, lud der britische
Außenminister Sir Anthony Eden am 28. September in London
sieben europäische Staaten (Großbritannien, Frankreich,
Italien, die Beneluxländer und Deutschland) und die
NATO-Mitglieder USA und Kanada zu einer Konferenz. Die
Bundesrepublik soll in das westliche Bündnissystem integriert
werden. Mit den »Londoner Beschlüssen« wird das
Besatzungsstatut der BRD aufgehoben, ihre Aufrüstung und ihre
Einbeziehung in die NATO bewilligt.
1969, 28. September: Bei der Wahl zum 6. Deutschen Bundestag
verfehlt die CDU/CSU die Mehrheit. Daraufhin wird mit Willy Brandt
erstmals ein SPD-Politiker deutscher Bundeskanzler.
https://www.jungewelt.de/artikel/132064.anno-40-woche.html