16.09.2009 / Ausland / Seite 6
Libyer leitet UN-Vollversammlung
New York. In New York ist am Dienstag die 64. Sitzungsperiode
der UNO-Vollversammlung eröffnet worden. Neuer Präsident
des formell höchsten Gremiums der Vereinten Nationen ist der
bisherige libysche Afrika-Minister Ali Abdussalam Treki. Treki
löst den Nicaraguaner Miguel d’Escoto ab, der die
Vollversammlung ein Jahr lang geleitet hatte.
In seiner Abschiedsrede zog d’Escoto eine positive Bilanz
seiner Amtszeit, forderte jedoch eine »Neuerfindung«
der Völkergemeinschaft. Einige nicht namentlich genannte
»Mitgliedsstaaten« glaubten, sich über das
Völkerrecht hinwegsetzen und das »Recht des
Urwalds« in den internationalen Beziehungen anwenden zu
können, kritisierte d’Escoto. Konkret sprach er den Fall
der »seit elf Jahren und zwei Tagen willkürlich und zu
Unrecht festgehaltenen fünf kubanischen Helden« an, die
in den USA dafür im Gefängnis sitzen, daß sie
»in Miami Licht in terroristische Pläne gegen die
heldenhafte und immer hilfsbereite Republik Kuba« gebracht
haben. Er hoffe, daß der neue US-Präsident Barack Obama
diesen »Justizirrtum« beseitige, so der scheidende
Präsident der Vollversammlung. (PL/jW)
https://www.jungewelt.de/artikel/131505.libyer-leitet-un-vollversammlung.html