Das Netzwerk Friedenskooperative begrüßt die ersten mehr
als überfälligen Worte des Bedauerns der Kanzlerin
über die Opfer des von der Bundeswehr zu verantwortenden
Bombenangriffs und will die Bundesregierung bezüglich der
jetzt versprochenen »lückenlosen Aufklärung«
beim Wort nehmen. Nicht hinzunehmen sei dabei allerdings, daß
sich die Bundesregierung offenbar mit einer länger andauernden
Untersuchungsphase lediglich über den Zeitpunkt der
Bundestagswahl retten will, während die NATO bereits schon
jetzt auch offiziell eine Vielzahl ziviler Opfer
einräumte.
Die pauschale Diffamierung der u.a. aus UNO, EU und NATO
geäußerten Kritik durch die Kanzlerin sei ein
Armutszeugnis. »Ohne die vielstimmige Kritik wäre es ja
nicht mal zu dieser Regierungserklärung gekommen«,
betonte die Friedenskooperative am Dienstag.
Unvermeidliche Konsequenzen des Massakers vor Ort seien eine
weitere Eskalation der Kampfhandlungen. »In der nächsten
Zeit dürfte die Bundeswehr ausschließlich nur noch mit
dem eigenen Schutz beschäftigt sein –der wäre in
deutschen Kasernen leichter zu bewerkstelligen«,
erklärte Netzwerk-Geschäftsführer Manfred
Stenner.
Mit Mahnwachen und Kundgebungen protestieren Gruppen der
Friedensbewegung am heutigen Mittwoch gegen das Massaker. Neben dem
Abzug der Bundeswehr aus Afghanistan wird die Forderung nach einem
Rücktritt von Wehrminister Franz Josef Jung (CDU)
bekräftigt.
Berlin, Brandenburger Tor, 18 Uhr
Bonn, Friedensplatz, 17 Uhr
Bremen, Marktplatz, 17 Uhr
Frankenberg, Wettiner Kaserne, 16 Uhr
Frankfurt am Main, Katharinenkirche, Hauptwache, 18 Uhr
Hamburg, Ida-Ehre-Platz, Mönckebergstraße, ab 17.30
Uhr
Heilbronn, Kiliansplatz, ab 17.30 Uhr
Kassel, Opernplatz, 17 Uhr
Mainz, Leichhof, 16–20 Uhr
München, Odeonplatz, 17.30 Uhr
Oldenburg, Brunneneck (Ecke Achternstr./Langestr.), 15 Uhr
www.friedenskooperative.de