WeltTrends
Die 60jährige Existenz der NATO läßt die Fragen
offen – abschaffen oder reformieren? »Egal wie die
Fragen beantwortet werden, die Zeit für die
›alte‹ NATO ist abgelaufen«, schreibt Raimund
Krämer, Chefredakteur der vierteljährlich erscheinenden
Zeitschrift für internationale Politik WeltTrends. Ernst
Krabatsch und Gerry Woop untersuchen in ihren Thesen zur NATO den
Wandel dieser Institution. Sie kommen zu dem Schluß,
daß – spätestens mit dem Einschreiten gegen
Jugoslawien – die NATO den Weg des
Verteidigungsbündnisses verlassen und den Weg der eigenen
Interessendurchsetzung mit Interventionsanspruch beschritten hat.
Rolf Mützenich vertritt ebenso die Auffassung, daß die
NATO »als klassisches Militärbündnis jedenfalls an
Bedeutung verliert«. René Heilig analysiert den Markt
für Rüstungsgüter aller Art und stellt fest,
daß dieser »kleiner geworden ist« und sich die
Mitgliedsstaaten des Bündnisses bei ihren Vertragsagenden
finanziell übernehmen. (fkh)
NATO in der Sinnkrise! In WeltTrends, Heft 68
(September/Oktober 2009), 144 Seiten, 8 Euro (Abo 40 Euro). Bezug:
WeltTrends, E-Mail: bestellung@welttrends.de
Z.
In der Zeitschrift für marxistische Erneuerung analysiert
Manfred Sohn linke Alternativen für den Finanzsektor.
Notwendig sei die Stärkung der Sparkassen und Volksbanken auf
Kosten streng kontrollierter Privatbanken, fordert der
Linke-Fraktionschef im niedersächsischen Landtag. Im
Schwerpunkt widmet sich das Septemberheft der
Vierteljahreszeitschrift Z. den »Geschichtsmyten nach
1989«. Georg Fülbert erklärt, warum es eine
einheitliche Geschichtsschreibung der heutigen BRD weder gibt noch
geben kann. »Die Darstellung der alten Bundesrepublik und der
DDR unterschieden sich unter der neu-bundesrepublikanischen
Hegemonie wie ›Geschichtsgala‹ und
›Abdeckerei‹.« Die Delegitimierung des
Sozialismus sei der springende Punkt der herrschenden
Geschichtsideologie. Gerhard Stuby blickt zurück auf 60 Jahre
Grundgesetz. Die Bezeichnung »Unrechtsstaat« für
die DDR charakterisiert er als einen sachlich substanzlosen
politischen Kampfbegriff im Sinne der Totalitarismusideologie. Zur
Delegitimierung der DDR gehört die Legende, der sozialistische
Staat sei am Ende bankrott gewesen. Jörg Roesler verweist
darauf, daß der wirkliche Bankrott durch die
Währungsunion, den dadurch bedingten Niedergang von Industrie
und Beschäftigung und Einbruch der Steuereinnahmen
herbeigeführt wurde – zu einem Zeitpunkt, als die DDR
wirtschaftlich bereits nicht mehr souverän war.
Z. Heft Nr. 79, September 2009, 224 Seiten, 10 Euro.
(Jahresabo 33.50 Euro). Bezug: E-Mail: redaktion@zme-net.de