Heute vor 70 Jahren begann der Zweiten Weltkriegs mit dem deutschen
Überfall auf Polen. Aus diesem Anlaß hält der
Historiker und Sozialphilosoph Werner Röhr von der
»Berliner Gesellschaft für Faschismus und
Weltkriegsforschung« in der jW-Ladengalerie den Vortrag
»Der Weltfrieden und das »Jus ad bellum«.
Röhr geht es darum, dem offiziellen wie inoffiziellen
Geschichtsrevisionismus zum Zweiten Weltkrieg entgegenzutreten,
insbesondere der Konzeption, Nazideutschland und die Sowjetunion
hätten als »zwei Totalitarismen« gemeinsam die
Schuld am Krieg, erst beider Nichtangriffsvertrag hätte den
Krieg verursacht. Auf solcherlei Betrachtung gründet die
Konzeption für das geplante Kriegsmuseum in Gdansk. Zudem ist
sie heute offizielle polnische Staatsräson. Auch gibt es
polnische Historiker, die so tun, als hätte der Krieg erst am
17. September 1939 mit dem sowjetischen Einmarsch in Ostpolen
begonnen. Dagegen will Röhr die Genese der Operationsplanung
und der Entscheidungen zum Überfall rekonstruieren.
Darüber hinaus wird er den Zusammenhang von Krise,
Rüstung und wachsender Kriegsgefahr vor dem Hintergrund
aktueller Entwicklungen deutlich machen.
(jW)
heute, 19 Uhr, jW-Ladengalerie, Torstr. 6, Berlin