14.08.2009 / Ausland / Seite 1
Chiapas: Massaker weiter ungesühnt
Mexiko-Stadt. Knapp zwölf Jahre nach einem Massaker an 45
Einwohnern der Provinz Chiapas hat ein Gericht in Mexiko 20 der
mutmaßlichen Täter freigelassen. Die Beweise gegen die
Inhaftierten seien »nicht rechtmäßig«
erlangt worden, befand nunmehr der Oberste Gerichtshof am Mittwoch
(Ortszeit).
In dem Dorf Acteal/Chiapas waren die Täter am 22. Dezember
1997 in eine Kirche eingedrungen und hatten 45 Ureinwohner
ermordet, darunter viele Frauen und Kinder. Die Bewohner des Dorfes
Acteal galten als Sympathisanten der Guerillaorganisation
Zapatistisches Nationales Befreiungsheer (EZLN), die sich für
die Rechte der Bevölkerung einsetzt. Die einer rechten
paramilitärischen Gruppe zugeordneten Täter waren 2008 zu
Haftstrafen von 20 bis 40 Jahren verurteilt worden. Zeugen zufolge
wurden sie bei dem Massaker von der mexikanischen Armee
unterstützt. (AFP/jW)
https://www.jungewelt.de/artikel/129773.chiapas-massaker-weiter-ungesühnt.html