08.08.2009 / Geschichte / Seite 15
Anno ... 33. Woche
1904, 11. August: In der Schlacht am Waterberg in
Deutsch-Südwestafrika werden 30 000 aufständische Herero
von den kaiserlichen Truppen ermordet. Die militärische
Überlegenheit der Besatzer ist enorm, die Krieger des
Bantu-Stammes sind ohne Chance.
1919, 11. August: Reichspräsident Friedrich Ebert (SPD)
unterzeichnet die Weimarer Reichsverfassung. Sie ist ein
Kompromiß zwischen sozialdemokratischen,
bürgerlich-liberalen und konservativen Vorstellungen. Das
Deutsche Reich ist nun eine Republik. Der für sieben Jahre
gewählte Reichspräsident kann aber mit dem
Notverordnungsrecht des Artikels 48 zur Aufrechterhaltung der
öffentlichen Sicherheit und Ordnung die Verfassung zeitweise
außer Kraft setzen.
1944, 15. August: In den Morgenstunden des 15.8. landen nach
schweren Luft- und Schiffsgeschützbombardements – unter
gleichzeitigem Einsatz von 5100 Fallschirmjägern – drei
US-amerikanische Infanteriedivisionen an der
südfranzösischen Küste zwischen Le Lavandou und
Cannes. Die französische Armee »B« folgt in einer
zweiten Welle. Hauptziel dieser Operation ist die Zerschlagung des
Südflügels der deutschen Front in Frankreich, die
Einnahme der für die Versorgung der Nazifaschisten wichtigen
Häfen Marseille und Toulon sowie die Vereinigung mit den nach
dem Nordosten Frankreichs vorstoßenden alliierten
Hauptkräften.
1949, 14. August: Der erste Deutsche Bundestag wird gewählt.
Stärkste Partei wird die CDU/CSU mit 31 Prozent, gefolgt von
der SPD mit 29,2 und der FDP mit 11,9 Prozent. Die KPD erreicht
trotz massiver antikommunistischer Propaganda aller anderen
Parteien mit 5,7 Prozent Fraktionsstärke. Die Bayernpartei
kommt auf 4,2, die Deutsche Partei auf vier, das Zentrum auf 3,1
Prozent.
1994, 10. August: Auf dem Münchner Flughafen wird der weltweit
größte Schmuggel von Plutonium entdeckt. Vor dem vom
Bundestag eingerichteten Plutonium-Untersuchungsausschuß
berichtet ein spanischer BND-V-Mann, daß mit Wissen des BND
am besagten Tag 363,4 Gramm radioaktives Plutonium via Lufthansa
von Moskau nach München geschmuggelt wurden. Auf dem Flughafen
sollte dann ein politisch nutzbarer Fahndungserfolg vor den Wahlen
in Bayern und der Bundestagswahl inszeniert werden.
https://www.jungewelt.de/artikel/129438.anno-33-woche.html