Braune Vergangenheit
Der Umgang der CDU-Saar mit der NS-Vergangenheit ihrer Gründer
ist Inhalt einer Broschüre des kürzlich verstorbenen
Historikers Luitwin Bies. Der Autor untersuchte die Rolle von
Zentrumspolitikern bei der Eingliederung des Saarlandes ins
Nazireich und die Blutspur, die hochrangige Saar-Nazis
hinterließen. Sie alle kamen durch die CDU wieder in Rang und
Würden. Bemerkenswerte Beispiele sind der Gestapochef von
Trier (1934/35), Heinrich Welsch, der es 1955/56 kurzzeitig zum
Ministerpräsidenten des Saarlandes brachte. Prominentester
Fall ist der ehemalige CDU-Fraktionsvorsitzende im
Saarländischen Landtag Ernst Albrecht, der als
»Blutrichter von Prag« viele Todesurteile fällte
und später als Kriegsverbrecher gesucht wurde. Die Saar-CDU
stand selbstverständlich zu ihm in Treue fest.
Luitwin Bies: Mehr als braune Flecken.
Peter-Imandt-Gesellschaft, Saarbrücken 2009, 13 Seiten,
kostenlos. Bezug: Peter-Imandt-Gesellschaft, Futterstr.
17–19, 66111 Saarbrücken, Tel.: 0681/5953892, E-Mail:
imandt@web.de. Download unter www.peter-imandt.de.
Geschichtskorrespondenz
Die jüngste Ausgabe des vierteljährlich erscheinenden
Mitteilungsblattes, das der Marxistische Arbeitskreis zur
Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung bei der Partei Die Linke
herausgibt, enthält die Vorträge, die auf der Konferenz
»60 Jahre NATO und BRD. Ergebnisse und Konsequenzen« im
März in Berlin gehalten wurden. Georg Grasnick sprach
über »60 Jahre NATO-Kriegspakt«, Gerd Deumlich zu
»Die Gründung der BRD – ein Sieg für die
Demokratie?«, Generalmajor a. D. Hans-Werner Deim über
»NATO-Strategien – gestern, heute und morgen«.
Das Heft enthält außerdem Einladungen zum Kolloquium
»1939: War der Krieg unvermeidlich?« am 12. September
und zur Konferenz »1989: Ereignisse, Hintergründe,
Folgen« am 31. Oktober jeweils in Berlin.
Geschichtskorrespondenz, Juni 2009, 36 Seiten, kostenlos (per
E-Mail). Bezug: Dr. Günter Wehner, Sella-Hasse-Str. 9, 12687
Berlin, Tel.: 030/800962148, E-Mail:
marxistischer.arbeitskreis@die-linke.de