18.07.2009 / Geschichte / Seite 15
Anno ... 30. Woche
1934, 25. Juli: Bewaffnete, an Deutschland orientierte Nazibanden
putschen in Wien, Kärnten und der Steiermark. Österreichs
diktatorisch regierender Bundeskanzler Engelbert Dollfuß,
dessen Partei den italienischen Faschismus favorisiert, wird
erschossen. Der Putschversuch scheitert an der Ablehnung der
großen Mehrheit der Österreicher gegenüber den aus
Deutschland gelenkten Nazis. Der Unterrichtsminister Kurt
Schuschnigg schlägt den Putsch nieder und wird fünf Tage
später neuer Bundeskanzler.
1944, 20. Juli: Das Bombenattentat einer Gruppe um Oberst Claus
Graf Schenk von Stauffenberg auf Hitler scheitert. Die im
Besprechungszimmer der »Wolfsschanze« in
Ostpreußen plazierte Bombe verletzt Hitler nur leicht. Im Hof
des Bendlerblocks werden Stauffenberg, sein Adjutant Werner von
Haeften, der General der Infanterie Friedrich Olbricht und Oberst
Albrecht Mertz von Quirnheim erschossen. Unter den mehr als 200
später wegen der Erhebung Hingerichteten sind ein
Generalfeldmarschall, 19 Generäle, 26 Oberste, zwei
Botschafter, sieben Diplomaten, ein Minister, drei
Staatssekretäre sowie der Chef der Reichskriminalpolizei; des
weiteren mehrere Oberpräsidenten, Polizeipräsidenten und
Regierungspräsidenten.
1954, 20 Juli: Otto John, Präsident des Bundesamtes für
Verfassungsschutz, wandert in die DDR aus. John kritisiert auf
einer Pressekonferenz in Berlin/DDR den westdeutschen Bundeskanzler
Konrad Adenauer (CDU), dessen Politik der Remilitarisierung und
Westbindung das Ziel der deutschen Einheit gefährde.
Außerdem klagte er den wieder wachsenden Einfluß
früherer Nazis in der BRD an. John hob Reinhard Gehlen hervor,
den Präsidenten des Bundesnachrichtendienstes und
früheren Chef der »Abteilung Fremde Heere Ost« der
Wehrmacht.
1954, 21. Juli: Die Volksrepublik China, die Sowjetunion,
Frankreich, Großbritannien und die USA beenden in Genf die
Indochina-Konferenz. Ein Abkommen über die Einstellung aller
Kampfhandlungen in Vietnam, Laos und Kambodscha wird geschlossen,
die Unabhängigkeit der Staaten garantiert. Die USA treten
diesem Abkommen nicht bei, um, wie sich bald zeigt, freie Hand
für Aggression zu haben.
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