17.07.2009 / Sport / Seite 16
Sonstiges
Aus dem Funkloch
Genf. Das Funkverbot für die heutige Etappe der Tour de France
ist wie erwartet aufgehoben worden. Der Radsport-Weltverband UCI
entschied am Donnerstag, »das Experiment einer Etappe ohne
Funkkommunikation am Freitag nicht (zu) wiederholen«. Damit
beendete die UCI einen Streit, der nach ihrem Eindruck »den
Ablauf der Tour de France beeinträchtigte«. Am Dienstag
war das Funkverbot auf der 10. Etap pe von Limoges nach Issoudun
trotz massiver Proteste von 14 der 20 teilnehmenden Teams erstmals
in Kraft getreten. Das Rennen sollte spektakulärer werden. Die
Erwartungen wurden enttäuscht. Der letzte mittlere Aufreger
der Tour bleibt damit der Ausraster des Sprinters Mark Cavendish
(Team Colombia) am Sonntag. Der Brite hatte in einer Warteschlange
am Flughafen gepöbelt: »Fucking Frenchies! Was für
ein beschissenes Land. Immer derselbe Mist«. So zitierte ihn
die Sporttageszeitung L’Equipe, woraufhin ihm Rassismus
vorgeworfen wurde. »Ich bin ein Arschloch«, sagte
Cavendish am Mittwoch dazu. »Aber ich bin kein Rassist.
Nationalität und Hautfarbe sind irrelevant.« (sid/jW)
Das Warten in Nowosibirsk
Moskau. Im Februar wurde die russische Biathletin Jekaterina
Jurjewa des Epo-Dopings überführt. Das Urteil des
Weltverbands IBU steht noch aus. Die Exweltmeisterin verliert die
Geduld. »Die IBU soll mich endlich bestrafen, wenn sie es
für notwendig hält«, sagte sie der russischen
Zeitung Sport Express. »Kein Mensch kann sich vorstellen,
welche psychologischen Belastungen man durchmachen muß, wenn
man nicht weiß, woran man ist.« Die IBU hatte ihre
Entscheidung in dem Fall für Ende März angekündigt.
Es gab dann Terminprobleme mit der unabhängigen
Anhörungskommission, die ein Anwalt aus Augsburg namens
Christoph Vedder leitet. Der versprach im Sport Express, den
Verband bis »Ende nächster Woche«
abschließend zu informieren. Danach wird die IBU-Exekutive
urteilen. Zu rechnen ist mit einer Zweijahressperre. Jurjewa
trainiert nach eigenen Angaben abseits der Olympiamannschaft
– in Nowosibirsk/Sibirien. (sid/jW)
https://www.jungewelt.de/artikel/128253.sonstiges.html