11.07.2009 / Geschichte / Seite 15
Anno … 29. Woche
1789, 14. Juli: Mit dem Sturm auf die Bastille beginnt die
Französische Revolution. Hintergrund für den von nun an
ungebrochenen Volkszorn ist der Befehl Ludwig XVI. von Anfang Juli
zum Zusammenzug königstreuer Truppen. Sie sollten die am 17.
Juni vom Dritten Stand und einigen liberalen Adligen
gegründete Nationalversammlung auflösen. Kurz darauf
wurde auch der Finanzminister Jacques Necker entlassen. Weil er den
Liberalen einige Zugeständnisse gemacht hatte, war er in der
Bevölkerung gut angesehen. Die Pariser waren derart
aufgebracht, daß sie am 12. Juli begannen, gegen die Truppen
zu kämpfen. In der Bastille, der als Gefängnis dienenden
Stadttorburg, lagern Waffen und Munition, die sich die
Aufständischen mit dem Sturm auf dieses Gebäude für
weitere Kämpfe verschaffen.
1889, 14.–21. Juli: In Paris gründet sich die II.
Internationale. Im Laufe des Kongresses finden sich 467 Delegierte
ein: Vertreter aus zahlreichen europäischen Ländern, den
USA und Argentinien. Von nun an trifft sich die revolutionäre
Arbeiterklasse regelmäßig staatenübergreifend. Die
II. Internationale ermöglicht damit eine bessere
Zusammenarbeit der Arbeiterparteien. Der Kongreß
beschließt den 1. Mai als Kampftag der Arbeiterbewegung
für den Achtstundentag.
1924, 16. Juli–16. August: Auf einer Konferenz in London wird
der »Dawes-Plan« beschlossen. Unter der Leitung des
US-amerikanischen Finanziers Charles G. Dawes werden
Reparationsleistungen an die Siegermächte von bis zu 2,5
Milliarden Goldmark pro Jahr festgelegt. Zugleich soll eine Anleihe
in Höhe von 800 Millionen Goldmark dazu dienen, die deutschen
Monopole wiederherzustellen und somit einen Staat zu sichern, der
gegen revolutionäre Bewegungen gefeit ist.
1969, 18. Juli: Bundeswirtschaftsminister Karl Schiller (SPD) und
18 Bergbauunternehmen – darunter die Stahlkonzerne Thyssen,
Mannesmann, Krupp und Hoesch – unterzeichnen in Essen den
Gründungsvertrag der Gesamtgesellschaft Ruhrkohle AG (RAG). 90
Prozent der bundesdeutschen Kohle werden von dem neu geschaffenen
Monopol gefördert. Auf Kosten der Bergarbeiter werden
Rationalisierungsmaßnahmen durchgeführt, um die
Profitrate zu erhöhen. Die Bundes- und die NRW-Landesregierung
verbürgen sich für die Schulden der alten
Unternehmen.
1979, 17. Juli: Nicaraguas Diktator Anastasio Somoza Debayle flieht
vor den Truppen der FSLN ins Exil nach Florida. Damit endet die
42jährige Gewaltherrschaft der Somoza-Familie. Nach der
Ermordung des Oppositionsführers Pedro Chamorro am 10.1.1978
war es zu großen Aufständen gekommen, die
militärisch niedergeschlagen wurden. Hieraus entwickelte sich
ein blutiger Bürgerkrieg zwischen Somoza-Anhängern und
der Befreiunsbewegung, der schließlich in der Regierung der
Sandinisten unter Daniel Ortega endete.
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