09.07.2009 / Sport / Seite 16
Spitze! In Tel Aviv beginnt die 18. Makkabiade
Am Freitag beginnt in Tel Aviv die 18. Makkabiade. Das
internationale jüdische Sportfest, das Olympischen Spielen
nachempfunden ist, wird 13 Tage dauern. Ungefähr 7000 Athleten
gehen an den Start, darunter 180 aus Deutschland, die knappe
Hälfte Fußballer. Erstmals ist ein Frauen-Hockey-Team
dabei.
»Die 18. Auflage ist etwas Besonderes«, sagt Mordechai
Tichauer, Vizepräsident von Makkabi Deutschland e.V., ein
Dachverband jüdischer Sportvereine in Deutschland mit dem
Gründungsjahr 1903. »Im Judentum ist 18 der Zahlenwert
des hebräischen Wortes Chai, was übersetzt Leben
heißt. Die 18 gilt bei uns als Glückszahl.«
Über das Leistungsniveau sagt Tichauer: »Wir sind keine
Profis und betreiben größtenteils Breitensport. Aber wir
sind auch nicht schlecht – nach Israel fährt die Creme
de la Creme des jüdischen Sports in Deutschland.« Ein
großer Teil dieser Spitzensportler trainiert in den 37
Ortsverbänden, die zur Zeit unter dem Dach von Makkabi
organisiert sind.
Keiner der 37 Verbände bietet Hockey an. Daß trotzdem
ein Frauenteam nach Tel Aviv fliegt, liegt an Gert Rosenthal, Sohn
des 1987 verstorbenen Fernsehunterhalters Hans Rosenthal und
Vorsitzender eines Berliner Tennisklubs. Vor vier Jahren war er
zufällig in Tel Aviv: »Ich habe am Flughafen direkt
neben der niederländischen Mannschaft gestanden, die das
Finale gegen Südafrika gewann. Da ist der Wunsch entstanden,
mit einem deutschen Team dabei zu sein.« Trainiert wird das
Team, das der 48jährige zusammentelefoniert hat, vom
Ex-Bundestrainer Rüdiger Hänel. Ausgerüstet wird es
vom Deutschen Hockey-Bund. Am schwierigsten war die Zusammstellung
des Kaders. Wie gesagt: In keinem Makkabi-Ortsverein wird Hockey
gespielt. »Alle Hockeyvereine waren hilfsbereit«, sagt
Rosenthal. »Sie wußten aber nicht, welche ihrer
Mitglieder jüdischen Glaubens sind.« (sid/jW)
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