Der Faschismus beginnt in den Köpfen – wie zur
Illustration dieser späteren Bemerkung von Michel Foucault
drehte Wolfgang Staudte, einer der wichtigsten deutschen
Filmregisseure und Hardcore-Realisten, von dem viel zu selten die
Rede ist, 1949 »Rotation«. Er läuft heute in der
jW-Ladengalerie in der Reihe »Antifaschistisches Kino in der
DDR – Staatsauftrag oder Filmkunst?«
In »Rotation« schildert Staudte, daß es
unmöglich ist, unpolitisch zu sein, ganz besonders im
Faschismus. Wenn ihn jemand mit »Heil Hitler«
grüßt, hustet der Drucker Hans vernehmlich, ist
ansonsten aber der klassische Mitläufer. Durch Zufall
gerät er an Antifaschisten, wird durch seinen eigenen Sohn
denunziert, eingesperrt, von der Gestapo gefoltert und entkommt der
Hinrichtung durch den Einmarsch der Roten Armee.
Die Filmwissenschaftlerin Angelika Nguyen wird in den Film
einführen und sich mit Christiane Mückenberger, Exchefin
des Leipziger Dokfilmfestivals, über »Rotation«
unterhalten. (jW)
heute, 19 Uhr, jW-Ladengalerie, Torstr. 6, Berlin