Antonio Guerrero, Fernando González, Gerardo
Hernández, Ramón Labañino und René
González – bekannt auch als »Cuban Five«,
»The Miami 5« oder »Los Cinco Heroes«
– sind in den USA inhaftiert, weil sie ihr Land Kuba vor
weiteren terroristischen Anschlägen bewahren wollten. Hatten
sie doch eine Verbindung der Terroristen zum FBI in den USA bereits
aufgedeckt.
Die fünf unterwanderten seit Anfang der 90er Jahre
exilkubanische terroristische Gruppen in Südflorida und
informierten die Behörden Havannas über deren geplante
Angriffe auf Kuba. So konnten über 170 Angriffe verhindert
werden. (1999 hatte Kuba vor der UNO 3478 Tote und 2099 Invaliden
aufgrund von Miami aus geplanten und ausgeführten
Terroranschlägen beklagt.)
Mitte Juni 1998 hatte nach einer diskreten Vermittlung durch
Gabriel García Márquez im Weißen Haus die
kubanische Regierung einer Delegation des FBI in Havanna
umfangreiches Aktenmaterial über die terroristischen
Aktivitäten in Südflorida übergeben, ohne ihre
Informanten zu nennen.
Statt gegen die antikubanischen Terrorgruppen vorzugehen,
gerät die kubanische Terrorabwehr ins Fadenkreuz der
US-Behörden: Unter Leitung des damaligen FBI-Chefs in Miami,
Héctor Pesquera, verhaftete das FBI am 12. September 1998
zehn Mitglieder des »Wasp Network«, des kubanischen
Agentennetzwerks. Fünf von ihnen »kooperierten«
und erhielten im Gegenzug niedrige Strafen für illegale
Agententätigkeit. Die anderen fünf verschwinden für
17 Monate in Isolationshaft und werden in 26 Anklagepunkten der
Verschwörung zur Spionage und im Fall von Gerardo
Hernández auch für Verschwörung zum Mord
angeklagt.
Nach einem über sechsmonatigen Prozeß werden die
fünf im Juni 2001 von einer eingeschüchterten Jury in
Miami-Dade trotz fehlender Beweise und gegenteiliger Zeugenaussagen
hoher Militärs in allen Punkten der Anklage für schuldig
gesprochen und im Dezember 2001 zu bis zu zweimal
lebenslänglichen Strafen verurteilt. Danach werden sie auf
fünf verschiedene, weit über die USA verstreute
Hochsicherheitsgefängnisse verteilt.
Mittlerweile setzt sich eine weltweite Solidaritätsbewegung
für die Freilassung von Antonio Guerrero, Fernando
González, Gerardo Hernández, Ramón
Labañino und René González ein.
- Weitere Informationen: www.miami5.de
- Veranstaltungstip: Am 12.Juni findet ab 19.30 Uhr im DGB-Haus
in Frankfurt am Main (Leuschner-Straße 69–77) eine
Kultur- und Solidaritätsveranstaltung für die
»Cuban Five« mit dem »Duo Ad Libitum« aus
Havanna statt. Am 15. Juni spielen Maria de las Nieves und Leonel
Pérez Pérez in der jW-Ladengalerie (Torstraße 6
in Berlin-Mitte) auf.