15.05.2009 / Feminismus / Seite 15

Tagesmütter aus dem Beruf gedrängt

Dortmund. So sieht der Ausbau der Kinderbetreuung West aus: Tagesmütter, die – aufgrund ihrer miserablen Einkommenssituation – sogenannte »Aufstockerinnen« sind, also Hartz IV beziehen, werden von den sogenannten ARGen teilweise unter Androhung von Sanktionen genötigt, ihren Beruf aufzugeben und Umschulungsangebote wahrzunehmen. Die Linksfraktion im Dortmunder Stadtrat hat am Donnerstag einen Antrag in die Ratssitzung eingebracht, mit dem diese Praxis beendet werden soll. Die Behandlung des Papiers im Sozialausschuß war bereits im Vorfeld abgelehnt worden. Ein Ergebnis der Ratssitzung war bei Redaktionsschluß noch nicht bekannt. Im Linke-Antrag heißt es: »Der Rat der Stadt Dortmund fordert die Geschäftsführung der ARGE Dortmund auf, Tagespflege­personal (Tagesmütter), die sich im ALG-II-Bezug befinden, nicht mehr zur Aufgabe ihrer gesellschaftlich sinnvollen Tätigkeit zu drängen. Eine Teilnahme an Qualifizierungsmaßnahmen (-ketten) ist nur auf ausdrücklichen Wunsch des/der Betroffenen sinnvoll.«(jW)
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