07.05.2009 / Kapital & Arbeit / Seite 9
Weniger Geld für einige US-Manager
New York. Manche Chefs US-amerikanischer Konzerne bekommen die
Wirtschaftskrise in ihrem Portemonnaie zu spüren, andere
bereichern sich weiter schamlos. So ist die Vergütung von mehr
als 300 Vorstandsvorsitzenden der im Börsenindex Standard
& Poor’s 500 gelisteten Unternehmen 2008 um sieben
Prozent auf durchschnittlich 7,6 Millionen Dollar (5,8 Millionen
Euro) zurückgegangen, wie eine Analyse der Nachrichtenagentur
AP ergab.
Dennoch wurde auch wieder gnadenlos abgezockt: Nummer eins auf der
AP-Liste ist der Chef von Chesapeake Energy, Aubrey McClendon. Er
kassierte im vergangenen Jahr 112,5 Millionen Dollar (85 Millionen
Euro), obwohl die Aktien seines Erdgasunternehmens 2008 fast 60
Prozent an Wert verloren.
Auch der Co-Vorstandschef von Motorola, Sanjay Jha, lag mit
Bezügen, die mit 104,4 Millionen Dollar bewertet wurden, im
dreistelligen Millionenbereich. Die Top Ten der Liste strichen
insgesamt 538 Millionen Dollar (407 Millionen Euro) ein, das waren
50 Millionen Dollar weniger als 2007. Vier von ihnen arbeiten in
der maroden US-Finanzbranche, bei Goldman Sachs, American Express,
Citigroup und JPMorgan Chase. Ihre Unternehmen erhielten alle
staatliche Unterstützung. (AP/jW)
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