Die neue Mitmachkampagne »kehrt marsch« wirbt
dafür, gegen Bundeswehrwerbung aktiv zu werden. Sie basiert
auf der Homepage
www.kehrt-marsch.de, die
Werbeveranstaltungen des deutschen Militärs übersichtlich
darstellt, Tips für Gegenaktionen gibt und in Zukunft auch
Material bereitstellen soll.
Knapp 2000 Termine im Jahr 2009 werden auf der Homepage der
Kriegsgegner mittels einer interaktiven Landkarte dargestellt. Bei
den meisten handelt es sich um Messestände oder Auftritte von
Musikkorps der Bundeswehr. Es befinden sich jedoch auch
Gelöbnisse, Zapfenstreiche oder die Anlaufstellen des
sogenannten Karrieretreffs, der durch ganz Deutschland fährt
und für Jobchancen bei der Bundeswehr wirbt, darunter. Die
Daten basieren hauptsächlich auf Angaben verschiedener
Internetpräsenzen der Bundeswehr sowie auf der Antwort der
Bundesregierung auf eine Anfrage der Linksfraktion im
Bundestag.
In den letzten Jahren hat es bei vielen Militärspektakteln
kreative Störaktionen gegeben. »Kehrt marsch«
stellt Aktionsformen wie »Bundeswehr wegputzen« oder
»Undervover agieren« vor und gibt Tips zu deren
Durchführung. In Zukunft soll auf der Homepage auch
Informations- und Aktionsmaterial bestellt und heruntergeladen
werden können. Aktionsgruppen soll es dadurch erleichtert
werden, über Werbestrategien der Bundeswehr aufzuklären
und ein »Zeichen gegen Kriegslogik und Militarisierung«
zu setzen.
»Ob Messestand oder Bundeswehr-Big-Band: Dem deutschen
Militär sind alle Mittel recht, um die Bevölkerung
für sich zu gewinnen und Nachwuchs zu rekrutieren«,
diagnostiziert einer der Initiatoren. »Die öffentlichen
Auftritte des deutschen Militärs führen nicht nur bei
vielen jungen Menschen zu einem verzerrten Bild des Soldatenberufs,
sondern auch zu einer gefährlichen Militarisierung der
Gesellschaft. Dem wollen wir mit kreativem Protest
entgegenwirken«, fügt der Aktivist hinzu.
www.kehrt-marsch.de