17.04.2009 / Schwerpunkt / Seite 3
Reaktionen. Offene Briefe
Die Linksfraktion im Landtag von Mecklenburg-Vorpommern braucht
einen neuen Fraktionsvorsitzenden, nachdem Wolfgang Methling Anfang
April mitteilte, daß er aus Gesundheitsgründen auf das
Amt verzichtet. Nachfolger will am 21. April der frühere
Landesminister Helmut Holter werden, der damit auch große
Aussicht hätte, bei der nächsten Landtagswahl als
Spitzenkandidat für das Amt des Ministerpräsidenten zu
kandidieren.
Die in Rostock erscheinende Ostseezeitung spekulierte, Marianne
Linke könne ebenfalls für den Fraktionsvorsitz
kandidieren und sich damit als Spitzenkandidatin profilieren. Zu jW
sagte die Politikerin am Donnerstag: »Eine solche Kandidatur
muß auf eine Entscheidung der Parteibasis zurückgehen.
Ich selbst habe keine Ambitionen.«
Methling jedenfalls war über Linkes offenen Brief alles andere
als begeistert – er mache ihn »fassungslos«,
wetterte er in einem parteiinternen Rundschreiben. Das wiederum
ließ den Linkspartei-Politiker Dietmar Stephan nicht ruhen.
Ebenfalls per offenem Brief wies er Methlings Entgegnungen
zurück: »In Deinem Antwortbrief gehst Du auf die meisten
Argumente nicht ein, außer moralisierender Diffamierung und
Beleidigung kann ich nur zu zwei Fragen etwas Konkretes
entdecken: Arbeitsmarktpolitik und
Verwaltungsreform.«
»Dein Brief an Marianne Linke hat mein Vertrauen zu Dir als
Führungspersönlichkeit unseres Landesverbandes aber
vollends zerstört. Deine Formulierungen lassen mich ein
Verständnis von Leitungsarbeit erkennen, das ich in einer
Partei mit sozialistischen Zielen für völlig unakzeptabel
halte. «
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