26.03.2009 / Natur & Wissenschaft / Seite 15
Öko-Test im Test
Wie öko ist eigentlich das Öko-Test-Etikett, das man
inzwischen in jedem Discounter findet? Viele Verbraucher halten es
für ein Bio-Siegel. Es ist keines. Manche Tests des
Öko-Test-Magazins bieten Grund zur Skepsis. Das reicht bis zur
persönlichen Befangenheit der Tester. Dankenswerterweise wird
das einflußreiche Verbrauchermagazin nun in der April-Ausgabe
von natur+kosmos seziert.
Unter dem Titel »Öko-Test mangelhaft?« geht es
darum, daß oft nur einzelne Schadstoffe untersucht werden,
ohne das Gesamtbild im Auge zu haben – bei Lebensmitteln z.B.
die Tatsache, ob sie aus ökologischem Anbau stammen oder
nicht. So können etwa Schweinswürste aus konventioneller
Produktion, bei der die Tiere in engen Boxen mit Spaltenböden
gehalten werden, mit dem Etikett »Öko-Test sehr
gut« versehen werden, wenn sie spezifische Testkriterien
erfüllen.
Zahnpasten wurden auf einzelne Schadstoffe untersucht, ihre
Wirksamkeit blieb unberücksichtigt. Vergaloppiert haben sich
die Öko-Tester beim Test »Energiesparlampen«: zu
kurze Testdauer, zu viele Billigprodukte im Test; das Urteil
verdammt Energiesparlampen in Bausch und Bogen. In natur+kosmos
geht es auch um Auseinandersetzungen, die Öko-Test mit der
Stiftung Warentest sowie mit dem Deutschen Presserat führt.
Und um die übersichtliche Eigentümerstruktur des
Magazins: Jürgen Stellpflug ist Chefredakteur, Herausgeber und
Verleger in einer Person. (jW)
https://www.jungewelt.de/artikel/122550.öko-test-im-test.html