02.03.2009 / Kapital & Arbeit / Seite 9

Commerzbank will mehr Geld vom Staat

Frankfurt/Main. Das Engagement des Staates bei der angeschlagenen Commerzbank wird sich offenbar länger hinziehen. Letztlich entscheide die Regierung, wie lange der Staat involviert bleibe, »aber sicher nicht nur zwei oder drei Jahre«, sagte Bankchef Martin Blessing gestern der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung. Zugleich schließt er einen weiteren Kapitalbedarf vom Staat nicht aus. Zwar habe man momentan eine angemessene Kapitalausstattung, doch wisse niemand, was in dieser Krisenzeit auf die Banken zukommen kann. Allerdings hoffe er, daß sich die Staatsbeteiligung für die Steuerzahler als Geschäft erweisen wird. Blessing räumte ein, daß die Integration der Dresdner Bank, für die der bisherige Eigentümer Allianz in der vorigen Woche einen Verlust von 6,4 Milliarden Euro ausgewiesen hat, schwierig werden wird. »Für 2009 rechnen wir noch mit erheblichen Umstellungskosten«, sagte er.

Erst im Januar hatte die Commerzbank eine weitere Finanzspritze vom Sonderfonds Finanzmarktstabilisierung (SoFFin) im Umfang von zehn Milliarden Euro erhalten. Insgesamt unterstützt der Bund den Konzern mit 18,2 Milliarden Euro. (ddp/jW)
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