Intifada
Die aktuelle Ausgabe der »Zeitschrift für den
antiimperalistischen Widerstand« (Titel: »Krise und
Rebellion«) widmet sich u.a. dem Nahostkonflikt. Zu den
anhaltenden Angriffen Israels auf die Palästinenser die
Redaktion im Editorial: »Gaza wird belagert, weil sich die
Bewegung dort verweigert, den Anspruch der Palästinenser auf
Freiheit und Bewegung nicht aufgibt.« Die Hamas habe sich bei
mehreren Gelegenheiten zu einem langfristigen Waffenstillstand
bereiterklärt. Dieser solle aber die Beendigung der Blockade
und die Einstellung der extralegalen Morde und der Repressalien
seitens Israels beinhalten, wozu die Führung in Tel Aviv nicht
bereit sei. Und weiter: »Israel will jede Zukunftsperspektive
der Palästinenser vernichten, auf politischer,
wirtschaftlicher, kultureller und militärischer Ebene.
›Die Palästinenser sollen ihre Träume
aufgeben‹, drückte es einmal Ehud Olmert
aus.«
Franz Fischer schildert Entstehung und Hintergründe der
internationalen Kampagne »Boykott, Desinvestition und
Sanktionen gegen Israel«, die sich als »Beitrag zum
Frieden in Palästina« versteht. Der israelische
Historiker Ilan Pappe bezweifelt im Interview, daß es seitens
Tel Avivs einen politischen Willen zu einer
Zwei-Staaten-Lösung gibt. »Die derzeitigen Verhandlungen
sind nichts anderes als eine weitere diplomatische Übung, so
wie es schon viele zuvor gegeben hat.« Die amtierende
Außenministerin und Wahlsiegerin Zipi Livni (Kadima-Partei)
sei »vollkommen unglaubwürdig«, wenn sie sage,
daß keine weiteren Siedlungen mehr gebaut noch bestehende
erweitert würden. Wilhelm Langthaler schließlich
analysiert die Lüge von der israelischen Selbstverteidigung.
Zuallererst führe Israel einen gezielten Medienkrieg. Die
Quintessenz der Position Tel Avivs laute, daß sich Israel
gegen die Angriffe der Hamas verteidigen würde. Die westliche
Medienmaschine transportiere die Substanz dieser Nachricht, auch
wenn das palästinensische Leid in »pseudoobjektiver
Weise« durchaus ebenfalls vorgeführt werde. »Die
Schuld bleibt dennoch letztlich immer bei den
Palästinensern«, so Langthaler. (rg)
Intifada. Zeitschrift für den antiimperialistischen
Widerstand. 72 Seiten, 3 Euro. Bezug: Antiimperialistische
Koordination, Postfach 23, 1040 Wien, Österreich. E-Mail:
aik@antiimperialista.org. Internet: www.antiimperialista.org