21.02.2009 / Inland / Seite 4
Berlin kritisiert Klage des Bundes
Berlin. Der Berliner Senat hat die Klage des Bundes auf
Rückerstattung von 47 Millionen Euro für
Unterkunftskosten von Langzeiterwerbslosen als unangemessen
kritisiert. Anstatt Berlin zu bestrafen, sollte der Bund
darüber nachdenken, die frühere Regelung des Landes zu
übernehmen, sagte die Sprecherin der Senatssozialverwaltung,
Anja Wollny, am Freitag der Nachrichtenagentur ddp. Generell sei es
sinnvoll, wenn Empfänger von Arbeitslosengeld (ALG) II in Ruhe
nach Jobs suchen könnten, anstatt »massenhaft
umzuziehen«.
Der Bund hatte Ende 2008 Klage beim Bundessozialgericht gegen das
Land Berlin eingereicht. Hintergrund ist die bis Anfang 2008
geltende Regelung in der Berliner Ausführungsvorschrift
Wohnen, wonach Arbeitslosengeld-II-Bezieher erst nach einem Jahr
umziehen mußten, wenn die Kosten für ihre Wohnung
über der vom Senat festgelegten Obergrenze lagen. Nach Kritik
von Bundestag sowie Bundes- und Landesrechnungshof wurde die Frist
auf sechs Monate verkürzt.
(ddp/jW)
https://www.jungewelt.de/artikel/120831.berlin-kritisiert-klage-des-bundes.html