07.01.2009 / Feuilleton / Seite 13

Figuren an die Macht

Der Regisseur Christian Petzold verteidigt sein Konzept von Leerstellen und Auslassungen in seinen Filmen. »Es hat auch mit Respekt zu tun, wenn sich der Zuschauer zu spärlichen Informationen etwas dazu denken muß«, sagte der 48jährige dem Tagesspiegel (Montagausgabe). Er verstehe nicht, »warum deutsche Filme dem Zuschauer so wenig zutrauen«. In den meisten Filmen seien zudem 50 Prozent der Dialoge »»vollkommener Unsinn – im Fernsehen sogar 80 Prozent«. Diese Dialoge seien nur an die Zuschauer gerichtet. Er arbeite daher so lange an einer Szene, »bis das Gespräch nur den Figuren gehört«.(ddp/jW)
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