14.11.2008 / Kapital & Arbeit / Seite 1

Schweiz macht BaFin Schwierigkeiten

Wiesbaden. Beim Kampf gegen Insiderhandel und Marktmanipulationen stößt die deutsche Finanzaufsicht BaFin nach eigenem Bekunden auf Probleme in der Schweiz und in Liechtenstein. Verdächtige könnten in den beiden Ländern den deutschen Auskunftsersuchen widersprechen und gegen die Herausgabe ihrer Daten klagen, sagte BaFin-Vizepräsident Karl-Burkhard Caspari am Donnerstag auf der Herbsttagung des Bundeskriminalamtes in Wiesbaden. »Die Folgen sind unerfreulich.« Verfahren zögen sich in die Länge, mögliche Täter hätten alle Zeit der Welt, Beweise zu vernichten, so der Wertpapierexperte.

Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht untersteht dem Ressort von Bundesfinanzminister Peer Steinbrück. Der SPD-Politiker hatte die Schweiz im Oktober wegen ihrer Steuerpolitik scharf kritisiert und will das Land von der Konferenz der Organisa­tion für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) als Steueroase ächten lassen.

(AP/jW)
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