07.11.2008 / Sport / Seite 16

Ich glaub, mich streift ein Bus. UEFA-Cup wird reformiert

Horst Heldt hat neulich moniert, daß die UEFA den UEFA-Cup-Teilnehmern so wenig überweise, daß er »kaum die Busreise bezahlen« könne. Der Wettbewerb müsse reformiert werden, meinte der Manager des VfB Stuttgart. Offensichtlich hat der VfB keinen Kontakt mehr zu seinem Expräsidenten Gerhard Mayer-Vorfelder. Der hätte als Mitglied des UEFA-Exekutivkomitees mitteilen können, was längst beschlossen war: Der Cup wird ab der kommenden Saison als UEFA-Europaliga firmieren. Zwölf Gruppen à vier Teams werden die Gruppenphase austragen. Die Fernsehrechte werden schon hier zentral von der UEFA vermarktet.

Zur Zeit tragen acht Gruppen mit je fünf Teams die Gruppenphase aus (jeweils zwei Heim- und zwei Auswärtsspiele). Die TV-Rechte liegen beim jeweiligen Verein. Da sich zum Beispiel der FC Sevilla mit keinem Sender hatte einigen können, gab es vom Spiel des VfB dort keine TV-Bilder. Deshalb war Heldt angesäuert. Die neue Regelung hätte garantiert, daß die Stuttgarter Niederlage in Sevilla irgendwo außerhalb des Stadions zu sehen gewesen wäre.

Vor der laufenden Gruppenphase übrigens hat auch Stuttgart 215 000 Euro Startgeld von der UEFA kassiert. Dazu kommen Zuschauer-, TV- und Vermarktungseinnahmen. Was zahlt man in Stuttgart für einen Bus?

(sid/jW)
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